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Thomas Meyer

Mediokratie. Die Kolonisierung der Politik durch das Mediensystem

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2001 (edition suhrkamp 2204); 232 S.; kart., 10,17 €; ISBN 3-518-12204-5
Meyer legt eine Darstellung der Verflechtung von Medien und Politik vor. Dabei weist er auf die Folgen für die Politik hin. Statt einer sachorientierten erleben wir eine medienorientierte Politik, die nicht mehr auf Diskurs und Klärung basiert, sondern auf mediengerechter Aufarbeitung. Dass das Prinzip der Bürgerbeteiligung und die eigentliche Aufgabe der Parteien nicht mehr zum Tragen kommen, mag, so Meyer, auch nicht verwundern. Denn in der Mediokratie zählen statt Parteien Personen, statt Parteiprogrammen Inszenierungen. Doch Meyer sieht auch einen Weg aus der ernüchternden Situation. Die Chance liege in einer Mediendemokratie, die eine gesellschaftliche Steuerung des Mediensystems und seiner politischen Kommunikationsweise voraussetzt. Als Richtwert empfehle sich "Angemessenheit", die sich aufseiten der medialen Aufarbeitung von politischen Inszenierungen auf thematische Relevanz und Inhaltlichkeit bezieht, aufseiten der Rezipienten auf "ein Mindestverständnis der Mediensprachen und der medialen Produktionsweise" (207). Inhaltsübersicht: I. Grundlagen: Politik und Massenmedien; II. Prozesse: Die Logik der Kolonisierung; III. Zustände: Die Logik der Mediendemokratie; IV. Perspektiven: Demokratie in der Medienwelt.
Minouche Monaco (MM)
Rubrizierung: 2.222.333 Empfohlene Zitierweise: Minouche Monaco, Rezension zu: Thomas Meyer: Mediokratie. Frankfurt a. M.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/13367-mediokratie_16018, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16018 Rezension drucken