Medien – Macht – Demokratie. Neue Perspektiven
Medien, Macht und Demokratie zeigen als Eckpunkte ein Handlungsdreieck auf, das für eine freiheitliche Grundordnung konstitutiv ist. Konkret greifbar wird dies mit den Handlungsfeldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht und Kultur. Ein Systemmangel in demokratietheoretischer wie -praktischer Hinsicht wird dabei durchweg im weitgehenden Fehlen demokratisch gewählter medienpolitischer Akteure gesehen. Als effektive Schaltstellen würden sich weder die Landesparlamente noch der Deutsche Bundestag oder das Europäische Parlament erweisen. Entscheidend seien vielmehr „außerparlamentarische Verhandlungssysteme und neokorporatistische Gesprächsrunden”, heißt es in der Verlagsinformation. Die Autorinnen und Autoren der 25 Beiträge des Bandes plädieren deshalb für mehr Demokratie „im digitalen Kapitalismus” (9 f.). Die u. a. im Einleitungsbeitrag von Lothar Bisky angesprochene Mediokratie-These bleibt allerdings in dreierlei Hinsicht brüchig: Die Abhängigkeit von Politik und Medien ist nicht einseitig, sondern wechselseitig und Medien sind nicht gleich Medien. Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung vollziehen sich in ihrer gesamten Breite eher öfter im Schatten als im vollen Licht der Medienberichterstattung. Trotzdem und gerade deswegen: Anregungen zur Reflexion über das Interdependenzdreieck Medien-Macht-Demokratie bietet der Band in Fülle.