Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern in den USA. Eine Analyse der Löhne hoch qualifizierter Arbeitnehmer/innen
Eine vollzeitbeschäftigte Frau verdiente im Jahr 2006 lediglich 76 Prozent des Lohnes eines vollzeitbeschäftigten Mannes. Die bestehenden Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern sind immer noch ein relevantes Thema, da sie dem Kern der gesellschaftlichen Gleichstellung der Geschlechter widersprechen. Die geringere Wertschätzung der von Frauen erbrachten Arbeit verweist zudem auf eine Fehlallokation von Ressourcen, da Beförderungsentscheidungen nicht aufgrund von Qualifikation, sondern aufgrund des Geschlechts getroffen werden. Maleh nimmt im ersten Kapitel eine Bestandsaufnahme der Entwicklung von Verdienstunterschieden zwischen Frauen und Männern vor. Dabei geht sie von einer Differenzierung geschlechterbasierter Lohnunterschiede nach einzelnen Parametern wie familiäre Situation, Lebensphase, Ethnie und Bildungsgrad aus. Anschließend legt sie eine theoretische Grundlage zur Erklärung dieser Lohnunterschiede. Ein dafür verwendeter Ansatz ist die Humankapitaltheorie, die von einem positiven Zusammenhang zwischen Humankapitalinvestitionen und zukünftigem Lohn ausgeht. Da geschlechtsbedingte Lohndifferenzen aber nicht ausschließlich auf ökonomische Ursachen zurückzuführen, sondern ein äußerst komplexes Phänomen sind, verwendet die Autorin zusätzlich Ansätze aus der Soziologie. Im letzten Teil der Arbeit wird die relative Verdienstsituation hoch qualifizierter Frauen behandelt. Die Autorin bewertet ihre Untersuchungsergebnisse im Rahmen der Humankapitaltheorie, der Arbeitsmarktsegregation und der Diskriminierung besonders hoch qualifizierter Frauen. Resümierend zitiert sie die Frauenrechtlerin Brown Blackwell, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts konstatierte: „We need a general reconstruction in the division of labor.“ (75)