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Gisela Notz

Löcher im sozialen Netz. Sozial-Politik und Geschlecht

Frankfurt a. M.: Verlag für Akademische Schriften 2003 (Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung 46); 116 S.; 10,- €; ISBN 3-88864-146-2
In diesem Kurzbeitrag werden alle wesentlichen Argumente in der Diskussion um die Krise des Sozialstaats und die Folgen für das Geschlechterverhältnis zusammengefasst und für ein breites Lesepublikum informativ und anschaulich aufbereitet. Die Autorin ist wissenschaftliche Referentin für Frauenforschung in der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie stellt die verschiedenen Formen von bezahlter und unbezahlter Arbeit dar, geht auf die vielseitigen Armutsrisiken von Frauen ein und begründet die Zusammenhänge von der Krise der Arbeitsgesellschaft, fortschreitendem Sozialabbau und der Feminisierung der Armut. Darüber hinaus setzt sie sich mit verschiedenen, in der politischen Diskussion immer wieder zur Sprache gebrachten Lösungsansätzen kritisch auseinander. Sie zeigt auf, dass das Ziel einer jedweden Reform nur darin liegen kann, die begrenzt vorhandene bezahlte Arbeit und die im Überfluss vorhandene unbezahlte Arbeit auf beide Geschlechter umzuverteilen. Gleichzeitig ist den Mechanismen für die zunehmende soziale Ungerechtigkeit nachzuspüren. Dazu gehört der Abschied vom Modell des männlichen Haupternährers ebenso wie die Neubestimmung des „Normalarbeitsverhältnisses" (107), denn: „Freilich enden die Überlegungen von Feministinnen, Frauenpolitikerinnen und Gewerkschaftsfrauen nicht damit, die Hälfte vom verschimmelten Kuchen zu fordern. Es wird ein anderer Kuchen gebacken werden müssen." (104) Notz hat hierfür einige Zutaten zusammengetragen.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.342 | 2.36 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Gisela Notz: Löcher im sozialen Netz. Frankfurt a. M.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21076-loecher-im-sozialen-netz_24588, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24588 Rezension drucken