Leviathan Europa? Föderalistische und institutionelle Aspekte der Staatswerdung Europas
Wirtschaftswiss. Diss. Witten/Herdecke. - In der im Kern finanzwissenschaftlichen Untersuchung entwirft die Autorin zunächst das Bild eines bedrohlich heranwachsenden "Leviathan Europa" - gekennzeichnet von stetiger Expansion der Staatstätigkeit und zunehmender institutioneller Verflechtung. Im Vordergrund der Analyse stehen die Wirtschafts- und Finanzverfassung der Europäischen Union. Hervorgehoben werden die Eigendynamik und die Pfadabhängigkeit des europäischen Integrationsprozesses, der bislang im wesentlichen durch Harmonisierung und Vereinheitlichung von Wettbewerbsbedingungen gekennzeichnet ist. Gleichzeitig wird als mögliche Entwicklungsperspektive die Entflechtung nationaler und europäischer Kompetenzen in den Entscheidungsstrukturen der EU aufgezeigt. Eine funktionale föderale und institutionelle Gewaltenteilung könnte demnach eine Selbstkontrolle des öffentlichen Sektors in Europa ermöglichen, womit der Leviathan zu bändigen wäre.
Inhaltsübersicht: I. Einführung; II. Verfassungsgebung und Verfassungsentwicklung aus konstitutionenökonomischer Perspektive; III. Kompetenzen und Strukturen aus Perspektive des Fiskalföderalismus; IV. Entscheidungsverfahren und Institutionen; V. Diagnose und Perspektiven für die Europäische Union.