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Ingo Take (Hrsg.)

Legitimes Regieren jenseits des Nationalstaates. Unterschiedliche Formen von Global Governance im Vergleich

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Schriften zur Governance-Forschung 18); 254 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8329-4455-1
Im Mittelpunkt des von der DFG finanzierten Workshops im Juli 2008 an der Universität Greifswald, aus dem heraus dieser Sammelband entstanden ist, stand die Frage nach angemessenen Strukturen und Mechanismen legitimen Regierens jenseits des Nationalstaates. Damit wird eine Brücke zwischen theorielastigen Arbeiten zu legitimen Formen des Regierens auf globaler Ebene einerseits und hauptsächlich auf die Empirie des globalen Regierens fokussierte Studien andererseits geschlagen. Grundlage dafür ist die Entwicklung eines kohärenten konzeptionellen Rahmens für eine angemessene Bewertung der Legitimität unterschiedlicher Formen des Regierens jenseits des Nationalstaates. Dieser Rahmen bildet die Folie für die Fallstudien. So werden am Beispiel einer Friedenszone auf den Philippinen alternative Formen des Regierens auf lokaler Ebene – „unterhalb des Nationalstaates“ (246) – untersucht. Diese werden hauptsächlich durch zivilgesellschaftliche Akteure eingerichtet und organisiert. Als Hoffnungsträger für die Kompensation des Legitimationsdefizits internationalen Regierens gelten die transnational operierenden NGOs, die als nichtstaatliche Akteure ebenfalls unterhalb des Nationalstaates agierten. Problematisch sei die Dominanz der nördlichen/westlichen Akteure gegenüber solchen der südlichen. Letzteres gelte auch für die sogenannten „Typ 2-Partnerschaften“ (104 f.), die auf der freiwilligen Kooperation zwischen Regierungen, internationalen Organisationen und nichtstaatlichen Akteuren aus dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft basierten. Sie werden als Formen des Regierens „neben dem Nationalstaat“ (247) konzeptualisiert. „Oberhalb des Nationalstaates“ (248) seien etwa die Aktivitäten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte angesiedelt. Abschließend heißt es, dass Regieren jenseits des Nationalstaates „den Ansprüchen demokratischen Regierens nicht genügen [müsse], um legitim zu sein“ (254). Legitimität basiere zum einen auf der konkreten „Ausgestaltung eines Regelungsarrangements und [müsse] zum anderen in der Praxis erarbeitet werden, um Akzeptanz und [somit] Folgebereitschaft bei den Regelungsadressaten zu erzeugen“ (253).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.1 | 4.3 | 3.5 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Ingo Take (Hrsg.): Legitimes Regieren jenseits des Nationalstaates. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31220-legitimes-regieren-jenseits-des-nationalstaates_37135, veröffentlicht am 18.12.2009. Buch-Nr.: 37135 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken