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Rania Farah Yacoub Al-Rabadi

Legal Reform in Women's Rights: A Comparative Study between Jordan and Bahrain concerning Citizenship and Political Participation

Göttingen: Cuvillier Verlag 2012; 178 S.; 29,70 €; ISBN 978-3-95404-267-8
Diss. FU Berlin; Begutachtung: C. Harders, B. Kerchner. – In mehreren Staaten der arabischen Welt sind verfassungsrechtliche Reformen zur Gleichstellung der Frauen erfolgreich angestrengt worden. Dennoch hat insbesondere der Arab Human Development Report (AHDR) von 2005, der seinen Schwerpunkt auf Gender legte, gezeigt, dass es immer noch erhebliche geschlechtsspezifische Diskriminierungen gibt. Wie Rania Farah Yacoub Al‑Rabadi in ihrer Arbeit einleitend aufzeigt, stehen die empirischen Befunde des AHDR in Kontrast zur Realität und zu den Annahmen des liberalen Feminismus. Dieser geht davon aus, dass die Stellung der Frauen vorrangig durch legislative Reformen und politische Rechte verbessert werden kann und sollte. Daher unternimmt es die Autorin, die Diskrepanz zwischen rechtlicher und tatsächlicher Situation in Jordanien und Bahrain vor dem Hintergrund der liberalfeministischen Annahmen qualitativ vergleichend zu analysieren. Hierfür hat sie insgesamt 16 Expert_inneninterviews (neun in Jordanien, sieben in Bahrain) geführt sowie Parlamentsdebatten, Zeitungsartikel und unabhängige Berichte ausgewertet. In ihrer recht schmalen Dissertation macht Al‑Rabadi die sowohl in Bahrain als auch in Jordanien vorherrschende Annahme, dass die Familie ausschließlich der Privatsphäre zugeordnet ist und damit von allgemein verbindlichen Entscheidungen ausgeschlossen bleiben muss, als maßgeblichen Grund für die immer noch nicht erlangte tatsächliche Gleichstellung der Frau aus. Denn die innerhalb der Familie (aber auch in politischen Institutionen) bestehenden patriarchalen Strukturen weisen den Frauen die Mutter‑ und Hausfrauenrolle zu. Darüber hinaus benennt Al‑Rabadi traditionelle Religionsauslegungen und das bei Frauen bisher nur lückenhaft vorhandene Wissen als weitere Gründe dafür, dass sie ihre verfassungsrechtlich zuerkannten politischen Teilhaberechte und ihren Bürgerinnenstatus nicht nutzen (können). Entsprechend finden die Annahmen des liberalen Feminismus nach Ansicht der Autorin dort ihre Grenzen, wo die verfassungsrechtliche Gleichstellung auf die Anwendung der Scharia und die patriarchale Kontrolle der Familie trifft.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.272.682.63 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Rania Farah Yacoub Al-Rabadi: Legal Reform in Women's Rights: A Comparative Study between Jordan and Bahrain concerning Citizenship and Political Participation Göttingen: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37126-legal-reform-in-womens-rights-a-comparative-study-between-jordan-and-bahrain-concerning-citizenship-and-political-participation_45256, veröffentlicht am 28.05.2014. Buch-Nr.: 45256 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken