
Landtagsabgeordnete im Fokus der Medien. Ihre Sicht auf Entstehung, Wirkung und Qualität landespolitischer Berichterstattung
Magisterarbeit. – Die Autorin analysiert das Verhältnis von Politik und Medien auf der individuellen (Mikro-)Ebene und beschränkt sich dabei auf die Seite der Politik. Wie beurteilen Politiker die Medienberichterstattung, wie reagieren sie auf negative Berichte, wie gestalten sie ihre Beziehungen zu Journalisten? Diese und weitere Fragen waren Gegenstand einer repräsentativen Internetbefragung von Abgeordneten aus allen 16 deutschen Landtagen, die die Autorin im Herbst 2007 durchgeführt hat. Erhoben wurden Angaben zu den Zielen und der Intensität von Medienkontakten, zu deren Auswirkungen auf die Abgeordneten und zum Einfluss der Medien auf die Politik. In ihrer Auswertung differenziert Marx u. a. zwischen den einzelnen Parteien sowie zwischen großen und kleinen Parteien, zwischen Opposition und Regierung sowie zwischen MdLs mit und ohne Führungsfunktion. „Insgesamt gesehen zeigen die Landtagsabgeordneten eine sachliche, nutzenorientierte Einstellung gegenüber Journalisten. [...] Freundlichkeit ja, Freundschaft nein: So lässt sich die Haltung der Landtagsabgeordneten gegenüber Journalisten zusammenfassen.“ (143) Nur wenige Befragte sind der Meinung, die Medien ließen sich für eigene und parteipolitische Ziele manipulieren. Stattdessen schrieben die Abgeordneten den Medien „eine starke und zudem unerwünschte Macht“ (145) zu.