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Heinrich Best / Agnieszka Wenninger (Hrsg.)

Landmark 1989. Central and Eastern European Societies Twenty Years After the System Change

Berlin: Lit 2010 (Soziologie: Forschung und Wissenschaft 32); 297 S.; 29,90 €; ISBN 978-3-643-10449-6
Das 20-jährige Jubiläum der Revolutionen von 1989 wurde vielfach dazu genutzt, eine Bilanz der Transformationsleistungen in den ostmittel- und osteuropäischen Ländern zu ziehen. Einen Beitrag aus politologischer und soziologischer Perspektive liefert der Sammelband des Jenaer Soziologen Heinrich Best und der Berliner Soziologin Agnieszka Wenninger. Er enthält die Referate einer Tagung, die im April 2009 vom GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Berlin veranstaltet und von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert wurde. In fünf Abschnitten widmen sich in 21 Beiträgen – darunter mehrere thematische Einführungsartikel – Wissenschaftler aus fast allen Ländern der Region den Problemfeldern „Umgang mit der Vergangenheit und Geschichtspolitik“, „Gesellschafts- und Mentalitätenwandel“, „soziale Ungleichheiten“, „Elitenwandel“ und „Rückkehr nach Europa“. Unter dem letzten Punkt werden dabei Tendenzen und Perspektiven der ostmitteleuropäischen sozialwissenschaftlichen Forschung zum europäischen Integrationsprozess untersucht. Es gelingt den Autoren in dem durchweg englischsprachigen Band, theoretische Erklärungsmuster der vergangenen 20 Jahre – etwa die Annahme eines „Dilemmas der Gleichzeitigkeit“ durch den Berliner Wissenschaftler Claus Offe – knapp darzustellen, zu bewerten, am praktischen Beispiel anzuwenden und gegebenenfalls zu hinterfragen. Dazu wird umfangreiches empirisches Material präsentiert. Bei einigen Texten handelt es sich um (überarbeitete) Zweitveröffentlichungen (Wolfgang Merkel, Éva Kovács), die hier jedoch in einen größeren Kontext eingebunden werden. Die inhaltlichen Stärken werden durch einige redaktionelle Nachlässigkeiten leicht getrübt: Maurice Halbwachs erscheint als „Hakbwach“ (45), die Gestaltung der Literaturverzeichnisse ist uneinheitlich – so werden z. B. die Autoren einmal mit ausgeschriebenen, ein andermal mit abgekürzten Vornamen aufgeführt –, stellenweise wird die alphabetische Ordnung nicht eingehalten (113, 217) oder fehlen zitierte Werke im Verzeichnis (7).
Martin Munke (MUN)
M. A., Europawissenschaftler (Historiker), wiss. Hilfskraft, Institut für Europäische Studien / Institut für Europäische Geschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.61 | 2.62 | 2.2 | 2.22 | 2.24 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Martin Munke, Rezension zu: Heinrich Best / Agnieszka Wenninger (Hrsg.): Landmark 1989. Berlin: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34402-landmark-1989_41313, veröffentlicht am 15.12.2011. Buch-Nr.: 41313 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken