Der Band versteht sich als eigenständige Einheit analytischer Reflexion, auch wenn er nur Zwischenergebnis eines in der Endphase befindlichen übergeordneten Projektes ist, das in Zusammenarbeit von Mancini (Perugia) und Daniel C. Hallin (San Diego) entstand. Im ersten Beitrag wird es in stark geraffter Form umrissen. Die am Projekt Beteiligten bemühen sich nach Aussage Koppers ständig transdisziplinär um methodische Innovationen und um die Einbeziehung neuer Material- und Interpretationsbestände, weil der „materielle Einblick in das geschichtliche Ist" (9) durch die Abstraktionen von Politik- und Kommunikationswissenschaft verloren gehe. Als Beispiele für die Neubewertung bestimmter Materialien im zeitgenössischen Journalismus sind über den Band knapp ein Dutzend sehr ausführlich kommentierte Illustrationen und Bilder verteilt. Diese, so Kopper, bringen „stichwortartig Aspekte einer Kulturgeschichte des Journalismus ein, die sich in der methodisch geforderten Abstraktion regelmäßig verflüchtigen" (9). Aus dem Inhalt: Daniel C. Hallin / Paolo Mancini: Drei Modelle von Medien, Journalismus und politischer Kultur in Europa: Grundlegende Überlegungen zu einer komparativen europäischen Journalismusforschung (11-27) Peter Humphreys: Politisches System, Massenmedien und Journalismus in Großbritannien: Ein analytischer Aufriss (29-60) Erik Neveu: Beziehungen zwischen Journalismus und Politik in Frankreich: Das „Feld-Konzept" als Ansatz für vergleichende Analysen von Journalismus-Kulturen (61-92) Paolo Mancini: Professioneller Journalismus in Italien zwischen traditionellen Wurzeln und Anforderungen des Marktes: Eine Übersicht über wesentliche Charakteristika (93-108) Gerd G. Kopper: Journalistische Kultur in Deutschland: Bestimmung kultureller Grundmuster des Journalismus in Deutschland (109-130)