Unter welchen Bedingungen können Menschen unterschiedlicher Herkunft in einer demokratischen Gesellschaft zusammenleben? Welche Konflikte treten auf? Und welche Rolle kommt dabei der politischen Bildung zu? Diese Fragen versuchen die Autoren des Sammelbandes zu beantworten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Islam. Entstanden ist der Band aus einem mehrjährigen Projekt zur Qualifizierung der politischen Jugendbildung, an dem der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben, die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung und die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke beteiligt waren. Der Band ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Die ersten Beiträge beschäftigen sich mit den thematischen Grundfragen: Trennung von Staat und Religion, Religionsfreiheit im Islam, Partizipation nichtmuslimischer Minderheiten in islamischen Ländern, Gewalt im Islam oder die Rolle der Frau im Koran. Zwei Beiträge setzen sich mit der aktuellen Situation muslimischer Jugendlicher in Deutschland auseinander. Im praktischen Teil werden Erfahrungsberichte, Ergebnisse und Materialien präsentiert. Eine umfangreiche und unkommentierte Auswahlbibliografie schließt den Band ab; angesichts des Umfangs des Themenkomplexes Religion – Politik – Kultur – Islam kann sie dem Anspruch auf Vollständigkeit aber nicht völlig gerecht werden. Der Band deckt ein weites Spektrum an Fragestellungen ab. Innerhalb des Integrationsdiskurses nehmen die Autoren des Bandes eine eher unkritische und muslimischen Zuwanderern sehr verständnisvolle Position ein. Insbesondere Akteure der politischen Jugendbildung werden in ihm einen geeigneten Baustein für ihre eigene Arbeit sehen.