Kultur und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Eine Festschrift zum 65. Geburtstag von Arno Klönne
Als Vertreter der skeptischen Generation feiern Freunde und Wegbegleiter in z. T. sehr persönlich gehaltenen Beiträgen den 65. Geburtstag von Arno Klönne: "Seine kulturellen Wurzeln liegen zum einen im bodenständigen Katholizismus, welcher die Vigilenz des Ruhrmilieus mit münsterländischer Bauernschläue zu verbinden weiß; zum anderen in späten Ausformungen der deutschen Jugendbewegung, vor allem dort, wo sie sich durch Widerspenstigkeit gegenüber dem Jugendkult des Nationalsozialismus auszeichnet." (9)
Inhalt: I. Kulturelle Impulse einer "skeptischen Generation": Klaus Vack: Gruß an Arno Klönne (15-19); Dieter Claessens: Lehrjahre in Münster (21-37); Jürgen Reulecke: Ein Herz im Strassenstaub: der Fall Forestier 1952/55 (39-50); Christel Beilmann: Katholische Jugend nach 1945. Anmerkungen über den mühsamen Weg zur Demokratie (51-59); Andreas Kertscher: Von Zambikos zum Ellenbogen. Ein Feuilleton über das Politische der Provinz (61-67); Andreas Buro: Vom Protest zur Alternative in der Friedensbewegung (69-77); Karl Heinz Jahnke: Beispiel und Herausforderung. Arno Klönnes Forschung über den Jugendwiderstand im Nationalsozialismus (79-85); Diethart Kerbs: Über die Lust am Wiederbeleben verlassener Räume. Die Jugendzentrums- und Fabrikbesetzerbewegung der siebziger Jahre - ein vergessenes Kapitel aus der Geschichte der "hedonistischen Linken" (87-100); Winfried Mogge: "Und heute gehört uns Deutschland..". Karriere und Nachwirkungen eines Liedes 1933-1993 (101-109). II. Erträge und Defizite politischen Handelns: Dietrich Thränhardt: Politische Skandale als Auseinandersetzung um die Normen politischer Kultur (113-122); Sven Papcke: Kommunitarismus oder der Traum von Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt (123-141); Karl Otto: Plebiszitärer Erwartungsdruck und "neue innerparteiliche Demokratie" (143-157); Bernd Schütt: Gewerkschaften im Umbruch (159-169); Rolf G. Heinze / Helmut Voelzkow: Regionalisierte Strukturpolitik. Ein neues Politikmodell zur Bewältigung des Strukturwandels in den "alten" und "neuen" Bundesländern? (171-186); Hans-Bernhard Schlumm: Spiegelungen. Reflexionen zu einem interkulturellen Landeskundeunterricht an ausländischen Hochschulen (187-194); Werner Biermann: Anfänge einer neuen Großmachtpolitik: Die Bundesrepublik und das südliche Afrika in den siebziger Jahren (195-205); Rainer Kampling: Was bleibt... Randbemerkungen zur Relevanz der Kirche (207-213); Leo Jansen: Christliche Arbeiterbewegung. Spurensuche und phantasievolle Alternativen für die Zukunft von KAB und CAJ (215-231); Joachim Meynert: "Heimkehr" auf Zeit. Überlegungen zur kulturellen und gesellschaftlichen "Normalisierung" des deutsch-jüdischen Verhältnisses (233-239). III. Bildung als Desiderat: Hans Wienold: Aus Geschichten lernen. Beobachtungen und Überlegungen zur Arbeiterbildung heute (243-266); Jörg Wollenberg: Was hat der Pergamon-Altar mit der Arbeiterbewegung zu tun? Zu einigen eher verdrängten, nichtsdestoweniger aktuellen Aspekten aus der Geschichte der sozialistischen Arbeiterbildung in Deutschland (267-288); Hans-Erich Bremes: Gewerkschaftliche Bildung als Kulturarbeit (289-296); Peter Karsten: Gibt es doch ein Lernen aus der Geschichte? "Euthanasie" und Bioethik im Unterricht (297-313); Irmgard Weyrather: Bauarbeit im NS-Kult (315-331). IV. Wissen und Skepsis: Frank Benseler: Über Gewalt (335-350); Bärbel Meurer: Zur Entwicklung der Soziologie in der Bundesrepublik Deutschland (351-364); Hans Jürgen Krysmanski: Reflexionen eines Soziologen, der unter die elektronischen Medien fiel (365-375); Matthias von Hellfeld: Rechte Symbole und ihre Suggestivkraft in Deutschland nach 1945 (377-387); Peter Rech: Medium für den Anderen (Menschen) und das andere Medium (389-400); Jürgen Feldhoff / A.Klönne / Viktor Voronkov: Gespräch über Rußland (401-410).