Kuba im Umbruch. Von Fidel zu Raúl Castro. Mit Fotos von Werner Grossmann
Wulffen, der von 2001 bis 2005 deutscher Botschafter in der kubanischen Hauptstadt Havanna war und vor zwei Jahren in dem Buch „Eiszeit in den Tropen“ (siehe ZPol-Nr. 30595) die Machtverhältnisse auf Kuba beschrieben hat, widmet sich diesmal Raúl Castro, dem neuen Präsidenten Kubas und Bruder des erkrankten Revolutionsführers Fidel. Der Autor beschreibt das Leben und den Aufstieg Raúls, seine Rolle beim Umsturz auf Kuba und in den politischen Machtzirkeln des Regimes sowie das Verhältnis zwischen beiden Brüdern. Wulffen stellt Raúl Castro dabei als Pragmatiker dar, der einsame Entscheidungen ablehne, den Kontakt zu den USA und zur Europäischen Union suche und erste Reformen vor allem in der Landwirtschaft anstoße; andererseits sei auch von dem neuen Präsidenten eine harte Haltung gegenüber der Opposition und im Notfall der Einsatz von Polizei und Armee zu erwarten. Darüber hinaus beleuchtet der Autor ausgewählte Felder der Wirtschaft sowie der Innen- und Außenpolitik Kubas: Mögliche Systemänderungen im Bereich der Wirtschaft thematisiert er ebenso wie die Rolle des Militärs, von Regimegegnern (beispielsweise im Exil), der Kirche sowie die Beziehungen zu den USA, Russland, den sozialistisch regierten Staaten in Afrika und Asien und den lateinamerikanischen Nachbarn.