Diss. Salzburg; Gutachter: E. Klaus, R. Hummel. – Die Terroranschläge vom 11. September 2001 haben gravierende internationale Auswirkungen gehabt und zu zwei Kriegen geführt, die immer noch andauern und einen intensiven Widerhall in der Medienberichterstattung gefunden haben. Kirchhoffs Diskursanalyse der deutschen Medienberichterstattung ist von zwei Spezifika gekennzeichnet, die eine neue Perspektive ermöglichen: Zum einen basiert sie auf einer Analyse von Titelgeschichten der wöchentlich erscheinenden Nachrichtenmagazine Der Spiegel und Focus, die aufgrund ihrer Reichweite und ihres – vor allem im Falle des Spiegels zu konstatierenden – Renommees großen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs in Deutschland haben. Zum anderen steht die verwendete Metaphorik im Mittelpunkt. Im Material finden sich sowohl metaphorische Konzepte, die bereits eine intensive wissenschaftliche Diskussion erfahren haben, wie der War on Terror, der Kampf der Kulturen oder der Vergleich mit dem Vietnamkrieg. Kirchhoff zeigt aber auch die Bedeutung historischer Analogien für die Legitimierung oder Delegitimierung von Kriegen und untersucht bisher weniger beachtete Metaphern wie die Zeitenwende. Insgesamt zeigt die Studie, welche große Bedeutung die verwendete Metaphorik für den Diskurs über 9/11 und die folgenden Kriege hatte. Auch die grundsätzlichen Potenziale dieser Vorgehensweise für die Kommunikationswissenschaft arbeitet Kirchhoff heraus: „Der Wert einer diskursorientierten Metaphernanalyse für die Medien- und Kommunikationswissenschaft ergibt sich aus dieser Möglichkeit, die Konstruktion von Bedeutungen in medial vermittelten politischen Diskursen nachverfolgen zu können, ohne die gesellschaftliche Relevanz der Sprache aus dem Blick zu verlieren“ (289).