Der Autor, Ökonom und in den vergangenen Jahren vor allem mit organisierter Kriminalität und Schattenwirtschaft befasst, widmet sich der zunehmenden Privatisierung von Krieg und Kampfeinsätzen: Nach dem Ende des „Kalten Kriegs“ mit dem Zerfall der bestehenden militärischen Blöcke, der Entlassung von mehreren Millionen Soldaten beispielsweise der früheren Sowjetarmee, der Reduzierung vieler staatlicher Streitkräfte, vor allem aber nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA sei das private Kriegsgeschäft eine Wachstumsbrache mit hohen Gewinnen und großem Einfluss auf die Weltpolitik geworden. Mehr als 1,5 Millionen Angestellte arbeiteten in diesem Bereich, so Uesseler, der Branchenumsatz habe im Jahr 2005 etwa 200 Milliarden Euro betragen. Diese privaten Kriegsakteure erfüllen Aufgaben, die einst in staatliche Hoheit fielen: Militärische Logistik und Personenschutz, Rekrutierungsprogramme und Spezialausbildung an modernen Waffensystemen, das Ausspähen von Angriffszielen und Risikoanalysen, sogar direkte Kampfeinsätze. Als Kunden führt der Autor Regierungen und Geheimdienste, aber auch Kriegsfürsten, Rebellengruppen und Drogenkartelle auf. Nach diesem ersten Hauptteil, „Krieg als Business“, betont Uesseler im zweiten Teil „Gefährliche Konsequenzen“, die schleichende Privatisierung aus ökonomischen Gründen führe zu einer Unterhöhlung des staatlichen Gewaltmonopols, in den entstandenen internationalen, rechtsfreien Räumen entzögen sich Söldner nationalstaatlichen Gesetzen und dem Völkerrecht. Den Abschluss des Buchs bildet eine Gegenüberstellung von Argumenten für und gegen eine Konfliktbewältigung durch private Sicherheitsunternehmen sowie eine Liste mit einer Auswahl internationaler Militärfirmen.