Diss. phil. Hamburg; Gutachter: K. J. Gantzel. - Seit 1992 bilden die so genannten Langzeitmissionen der KSZE/OSZE ein wichtiges Instrument ziviler Konfliktbearbeitung im postsowjetischen Raum. Ausgehend von theoretischen Ansätzen der Kriegsursachenforschung und Konfliktregulierung entwirft der Autor einen Analyserahmen für die Aktivitäten der OSZE in Estland und Moldau. Nach einer Einführung in die Strukturen der OSZE und das Mandat der Missionen arbeitet Neukirch, der auf OSZE-Felderfahrungen zurückblicken kann, diejenigen externen und internen Faktoren heraus, die den Erfolg bzw. Misserfolg der Missionen beeinflusst haben. Entscheidend, so eines seiner Ergebnisse, dürfte im Falle der Integration russischsprachiger Minderheiten in Estland neben dem Monitoring der Langzeitmissionen vor allem die Tatsache gewesen sein, dass die OSZE „mit der Europäischen Union einen potenten externen Partner" (269) gefunden hat. Inhaltsübersicht: 2. Lehren der Kriegsursachenforschung: Der Hamburger Ansatz und die Grammatik des Krieges; 3. Zivile Konfliktbearbeitung aus theoretischer Sicht; 4. Zivile Konfliktbearbeitung im OSZE-Rahmen; 5. Moldau; 6. Estland; 7. Konfliktprävention und Konfliktmanagement im Rahmen von OSZE-Langzeitmissionen: Stärken, Schwächen und Grenzen.