Die umfangreiche Studie ist das Ergebnis eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojekts zum Thema "Perspektiven regionaler Sicherheitskooperation in der asiatisch-pazifischen Region". Es wurde im Oktober 1998 abgeschlossen. Umbach analysiert die komplizierte sicherheitspolitische Lage im Untersuchungsraum vor dem Hintergrund der globalen ökonomischen und politischen Kräfteverschiebungen. Sein Interesse gilt vor allem den Möglichkeiten multilateraler Sicherheitskooperation und der Frage, inwieweit dabei europäische Erfahrungen eine Rolle spielen könnten. Aus der Fülle ungelöster Konflikte in der Region ragt für ihn das Problem der Rolle bzw. der sicherheits- und außenpolitischen Absichten Chinas heraus. Die Einbindung der Volksrepublik in eine multilaterale sicherheitspolitische Kooperation hält Umbach deshalb auch für eine unverzichtbare Voraussetzung zur Stabilisierung der Region. Noch scheinen ihm die asiatisch-pazifischen Staaten jedoch weit von einem solchen System entfernt. Die sicherheitspolitischen Foren, die bereits innerhalb der ASEAN geschaffen wurden, reichen seiner Meinung nach noch längst nicht aus, um sich gegen erklärte Großmachtinteressen durchzusetzen. Umbach hält es deshalb für unverzichtbar, die sicherheitspolitische Kooperation weiter zu vertiefen. Das Ziel dabei muss die Herausbildung einer kooperativen strategischen Sicherheitskultur aufseiten der politischen und wissenschaftlichen Elite Chinas sein (392). Die Studie ist informativ und gut lesbar. Sie hätte allerdings noch mehr gewonnen, wenn Verlag und Autor nicht auf ein Literaturverzeichnis verzichtet hätten.