Skip to main content
Sabine Kropp / Suzanne S. Schüttemeyer / Roland Sturm (Hrsg.)

Koalitionen in West- und Osteuropa

Opladen: Leske + Budrich 2002; 346 S.; 24,90 €; ISBN 3-8100-3176-3
Anliegen des Sammelbandes ist es, die Koalitionsforschung, die in den vergangenen Jahren einen erkennbaren Aufschwung erfahren hat, um eine über die westeuropäischen Demokratien hinausgehende Vergleichsperspektive zu bereichern. Entsprechend finden neben einer Vielzahl etablierter, jedoch hinsichtlich der Determinanten von Koalitionsbildung und Koalitionshandeln höchst unterschiedlicher Demokratien auch acht postkommunistische Staaten Berücksichtigung. Während die Hälfte der Beiträge mehrere ost- oder westeuropäische Staaten vergleichend analysiert, erfolgt ein expliziter Ost-West-Vergleich allein in dem gehaltvollen, programmatischen Beitrag der Herausgeber. Dabei erweisen sich für die Transformationsstaaten des östlichen Europas - bei aller Vorläufigkeit der bislang kurzen Koalitionserfahrung - personelle Konstellationen und damit die Beziehungsmuster der politischen Eliten als gewichtiger denn in den Staaten Westeuropas. Insgesamt ist es den Herausgebern gelungen, durch ein den Autoren der Einzelbeiträge angebotenes Analyseraster eine immanente Vergleichbarkeit zu erreichen, ohne die nationalen oder regionalen Besonderheiten (z. B. die Häufung von Minderheitsregierungen und -koalitionen in Skandinavien) zu vernachlässigen. Inhalt: Sabine Kropp / Suzanne S. Schüttemeyer / Roland Sturm: Koalitionen in West- und Osteuropa. Theoretische Überlegungen und Systematisierung des Vergleichs (7-40); Wolfgang Rudzio: Koalitionen in Deutschland: Flexibilität informellen Regierens (43-67); Anton Pelinka: Koalitionen in Österreich: Keine westeuropäische Normalität (69-87); Klaus Armingeon: Die Vier-Parteien-Koalition in der Schweiz: Gründe für extreme Regierungsstabilität (89-106); Hans Keman: Koalitionen in Belgien und in den Niederlanden: Spiegel des Wandels von Konkordanz- zu moderaten Konsensdemokratien (107-135); Uwe Jun: Koalitionen in der V. Republik Frankreichs: Stabile Mehrheiten unter Exekutivdominanz (137-166); Peter Weber: Koalitionen in Italien: Frenetischer K(r)ampf im Netz der Parteiinteressen (167-196); Heinrich Pehle: Koalitionen in Finnland und Schweden: Fortbestand der Unterschiede trotz Angleichung der Systeme (197-217); Detlef Jahn: Koalitionen in Dänemark und Norwegen: Minderheitsregierungen als Normalfall (219-247); Jürgen Dieringer: Koalitionen in Ungarn und Polen: Mehr Eliten- als Parteienkonkurrenz? (249-269); Guido Tiemann / Detlef Jahn: Koalitionen in den baltischen Staaten: Lehrstücke für die Bedeutung funktionierender Parteien (271-300); Dorothée de Nève: Koalitionen in Albanien, Bulgarien und Rumänien: Überwindung des régime divide mit Hindernissen (301-342).
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 2.21 | 2.322 | 2.331 | 2.22 | 2.61 | 2.62 | 2.4 | 2.5 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Sabine Kropp / Suzanne S. Schüttemeyer / Roland Sturm (Hrsg.): Koalitionen in West- und Osteuropa Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/15612-koalitionen-in-west--und-osteuropa_17803, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17803 Rezension drucken