Diss. Dresden. – Kleinparteien spielen im politischen System der Bundesrepublik Deutschland keinesfalls eine marginale Rolle. War doch seit der ersten Bundestagswahl jeweils mindestens eine kleine Partei im Bundestag vertreten und – mit Ausnahme der Großen Koalitionen – sogar an der Regierung beteiligt. Kleinparteien in diesem Sinn sind die FDP sowie Bündnis 90/Die Grünen und, da sich die Untersuchung auf die Bundestagswahlkämpfe 1998 und 2002 bezieht, die PDS in den alten Bundesländern. (Dagegen werden die Unionsparteien, die SPD und die PDS in den neuen Bundesländern als Großparteien verstanden.) Der Autor gibt einen Überblick über die Parteien im politischen System der Bundesrepublik und über die Entwicklung von der Parteien- zur Mediendemokratie, erörtert Qualitätsfaktoren der Medienberichterstattung über Kleinparteien (Ausgewogenheit, Neutralität, Relevanz u. a.), entfaltet 17 Hypothesen, die anschließend empirisch überprüft werden. Er kommt zu umfangreichen Befunden hinsichtlich des parlamentarischen Handelns, der Selbstdarstellung und der Medienberichterstattung. „Die vorliegende Studie konnte belegen, dass trotz der thematischen Vielfalt in den parlamentarischen Aktivitäten und der Vielfalt in den Selbstdarstellungen die Kleinparteien im Zusammenhang mit wenigen Sachthemen medial dargestellt werden. Dem Bürger wird somit nur ein eingeschränktes Bild von den Kleinparteien geliefert, das jedoch seine Wahlentscheidung bestimmt.“ (241)