Politikwiss. Diss. Hamburg; Gutachter: J. Raschke, C. Landfried. - Die Ergebnisse der Parteien- und Koalitionsforschung bilden die Grundlage von Heinrichs Analyse. Danach zeichnen sich Parteien wesentlich durch Policy-seeking aus und sind nicht als einheitliche Akteure zu betrachten. Politische Flügel, Landesverbände, Parteiführung, Fraktionen und Regierungsmitglieder weisen vielmehr unterschiedliche Interessen und Strategien auf. Die Autorin hat drei Koalitionsregierungen auf Landesebene ausgewählt, anhand derer sie vergleichend die Rolle von FPD und Grünen untersucht (CDU-FDP in Niedersachsen, 1986-1990; SPD-Grüne in Niedersachsen, 1990-1994; SPD-FDP-Grüne in Bremen, 1991-1995). In einem Exkurs bezieht sie das erste Jahr der SPD-PDS-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern in die Untersuchung ein. Die vergleichende Analyse der Koalitionsbildung, wesentlicher Konflikte und der Mechanismen der Zusammenarbeit zeigen, dass sich kleine Koalitionspartner „im Spannungsverhältnis zwischen Koalitionsloyalität und Selbstprofilierung" bewegen (255). FDP und Grüne weisen dabei in ihrer Art, bestimmte Ressorts zu bevorzugen, Ähnlichkeiten auf, zugleich unterscheiden sie sich hinsichtlich des „unterschiedlich stark ausgeprägte[n] Rollenverständnis[ses] der außerparlamentarischen Partei als ‚Hüterin der programmatischen Identität'" (251). Aus dem Inhalt: 1. Theoretischer Bezugsrahmen: Konkurrenz und Kooperation: 1.1 Konkurrenz: Parteien, Parteienwettbewerb und Regierungshandeln; 1.2 Kooperation: Koalitionen und ihre Handlungsbedingungen. 2. Empirischer Bezugsrahmen: Der kleine Koalitionspartner: 2.1 Kleinparteien; 2.2 Die FDP als Regierungsparteien seit den 80er Jahren; 2.3 Bündnis 90/Die Grünen als Regierungspartei. 3. Fallstudien zur Rolle des kleinen Koalitionspartners; 4. Vergleichende Analyse: 4.1 Parteien als heterogene Akteure in Regierungskoalitionen; 4.2 Das Agieren des kleinen Koalitionspartners; 4.3 Bedingungen und Strukturen von Koalitionen; 4.4 FDP, Grüne und PDS - unterschiedliche Modelle des Koalitionsverhaltens?