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Arnold Piok

Kennedys Kuba-Krise. Planung, Irrtum und Glück am Rande des Atomkrieges 1960-1962. Hrsg. von Björn Bedey

Marburg: Tectum Verlag 2003 (Diplomica 11); 181 S.; 29,90 €; ISBN 3-8288-8587-X
Magisterarbeit Innsbruck. - Piok vertritt die Meinung, dass die so genannte „Kuba-Krise“ ein „großteils von den USA provoziertes und gesteuertes Ereignis“ war (7). Er tritt damit der These entgegen, dass die USA nur auf die Krise reagiert hätten. Der Verfasser zeichnet zunächst die Zeit vor dem Ereignis nach. Er schildert die Entwicklung Kubas unter Castro, die Verbindungen des Landes mit den beiden damaligen Weltmächten USA und UdSSR sowie die Ereignisse, die zur Stationierung der atomaren Mittelstreckenraketen führten. Piok widerspricht dabei nicht nur der Annahme, die Krise habe exakt 13 Tage („thirteen days“) gedauert, sondern auch der Meinung, dass Experten (die so genannte „ExComm“-Runde) diese gelöst hätten. Die Studie stellt eine kurzweilige und interessante Interpretation der Kuba-Krise dar. Als Quellengrundlage für die Auswertung der sowjetischen Seite dienten in erster Linie Materialien, die im Internet zur Verfügung stehen. Für die Untersuchung der amerikanischen Seite recherchierte der Autor hingegen in mehreren amerikanischen Archiven und analysierte vor allem Tonbandaufnahmen von Beratungen der US-Regierung. Verwunderlich ist, dass der Umfang der Sekundärliteratur gerade einmal etwa 20 Titel beträgt, obwohl der Autor selber darauf hinweist, dass das Thema „halbe Bibliotheken“ fülle (11). Auch der Mangel an einer theoretischen oder methodischen Verortung reduziert den Wert des Buchs.
Oliver Trede (OT)
Dr. phil., Historiker/Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 2.65 | 2.64 | 2.62 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Oliver Trede, Rezension zu: Arnold Piok: Kennedys Kuba-Krise. Marburg: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22966-kennedys-kuba-krise_26232, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26232 Rezension drucken