Ein „Leitfaden für die erfolgreiche Kandidatur und Amtsführung“ (Untertitel) zu sein, verspricht das von Paul Witt, Professor und Direktor der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, herausgegebene Handbuch. Dazu versammelt er nicht nur akademische Fachleute, sondern auch kommunalpolitische Praktiker in seiner Autorenliste. Die Beiträge widmen sich denn auch der praktischen Seite eines Wahlkampfes und werden in dieser zweiten Auflage des Buches noch um das Thema „Amtsführung“ ergänzt. Auf den ersten Seiten geht es generell um die Frage „Wer wird Bürgermeister“ (15) und um die Aspekte der notwendigen Verwaltungserfahrung, der Parteiendistanz und der Chancen von Kandidaten, die nicht aus der Wahlkommune stammen. Anschließend werden die Strategie des Wahlkampfes, rechtliche Grundsätze, die Chancen von Frauen, die Bedeutung sozialer Medien sowie ganz handfeste Themen wie Besoldung und die Zukunft des Bürgermeisteramtes diskutiert. Dass es sich wirklich um ein Buch aus der Praxis für die Praxis handelt, zeigt beispielsweise der Beitrag „Starke Rathäuser braucht das Land“ (Seiten 222 ff.), in dem Gerhard Banner neben den Leitungsaufgaben des Rathauses und deren Bedeutung für die konzeptionelle Ausrichtung der Politik betont, dass die „Nagelprobe“ (231) für die Leistungen des Bürgermeisters in einem ausgeglichenen Haushalt liegt. Die folgenden drei Beiträge sind der Amtsführung, den Rahmenbedingungen für Bürgermeister in Nordrhein‑Westfalen, dem richtigen Start in das Amt nach gewonnener Wahl sowie den Aufgaben und Funktionen des Bürgermeisters gewidmet. Gerade in einer Zeit, in der mehr und mehr Bürgermeister nicht mehr aus den Reihen der politischen Parteien kommen und ihre Kandidatur zugleich von Diskussionen über Wahlkampftaktiken und Strategien durch verschiedene Parteiämter begleitet werden, bietet dieses Buch vor allem für politische Seiteneinsteiger einen sehr hilfreichen Praxisleitfaden.