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Matthias Hochstätter

Karl Schiller: eine wirtschaftspolitische Biografie

Online-Publikation 2006 (http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh06/510331297.pdf); 344 S.
Diss. phil. Hannover; Gutachter: R. Wernstedt. – Hochstätter legt den Schwerpunkt seiner Darstellung auf Schillers Zeit als Minister zwischen 1966 und 1972. Er geht zunächst auf die wirtschaftswissenschaftlichen Wurzeln des Ökonomen ein sowie auf dessen Karriere in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach dem Krieg habe er als einer der profundesten Kenner der Lehre Keynes’ gegolten. In der nachfrageorientierten Wirtschaftstheorie habe er einen Weg gesehen, die SPD auf einen marktwirtschaftlichen Kurs zu bringen. Da er zeitweilig den wirtschaftspolitischen Ausschuss beim SPD-Parteivorstand geleitet habe, sei es ihm gelungen, maßgeblich am ökonomischen Teil des Godesberger Programms mitzuwirken und so einen Paradigmenwechsel in der wirtschaftspolitischen Ausrichtung der Sozialdemokraten zu schaffen. Auch auf den Regierungsapparat habe er erheblichen Einfluss genommen. In der Amtszeit als Wirtschafts- und später als Superminister habe er die Medien dominiert. In der Großen Koalition habe der Wirtschaftsprofessor als der Macher gegolten, der die Bundesrepublik aus der Rezession geführt habe. Im Kabinett Willy Brandts sei er bis zu seinem Rücktritt 1972 „die einflussreichste und prominenteste Figur“ (3) gewesen.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3 | 2.313 | 2.322 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Matthias Hochstätter: Karl Schiller: eine wirtschaftspolitische Biografie 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26459-karl-schiller-eine-wirtschaftspolitische-biografie_30838, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30838 Rezension drucken