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Udo Baron

Kalter Krieg und heisser Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei 'Die Grünen'

Münster/Hamburg/London: Lit 2003 (Diktatur und Widerstand 3); XII, 294 S.; geb., 29,90 €; ISBN 3-8258-6108-2
Diss. Chemnitz; Gutachter: E. Jesse, B. Neuss. - Ihre offenen demokratischen Strukturen und ihre heterogenen Meinungen hätten die Grünen davor bewahrt, von der SED instrumentalisiert zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Autor in seiner Fallstudie. Am Beispiel der Auseinandersetzungen um den NATO-Doppelbeschluss beschreibt er, wie die SED mit Hilfe von Inoffiziellen Mitarbeitern und über westdeutsche Tarn- und Bündnisorganisationen versuchte, Einfluss auf den „außen-, sicherheits-, menschenrechts- und deutschlandpolitischen Meinungs- und Willensbildungsprozess" (267) der Grünen zu nehmen. Mehr als ein kurzzeitiger Minimalkonsens in Abrüstungsfragen sei dabei nicht entstanden. Gescheitert sei die SED unter anderem an der in der DDR ungelösten Frage der Menschrechte. Inhaltsübersicht: 2. Der „Kampf um den Frieden" in der kommunistischen Bündnisstrategie: 1. Krieg und Frieden im marxistisch-leninistischen Verständnis; 2. Die friedliche Koexistenz; 3. „Friedenskampf" und kommunistische Bündnispolitik; 4. Die Rolle und Funktion staatlicher Organe der Sowjetunion und der DDR im „Friedenskampf". 3. Die westdeutschen Aktivisten des kommunistischen Friedenskampfes: 1. Die Kommunistische Partei Deutschlands und die Deutsche Kommunistische Partei; 2. Das Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit; 3. Das KOFAZ und die Kampagne gegen den NATO-Doppelbeschluss; 4. Die Krefelder Initiative; 5. Die Arbeitsteilung zwischen DFU, KI und KOFAZ im „Friedenskampf"; 6. Die kommunistischen „Friedenskämpfer" in der öffentlichen Wahrnehmung; 7. Das Beziehungsgeflecht zwischen Aktivisten des kommunistischen „Friedenskampfes" und der SED. 4. Die Objekte des kommunistischen „Friedenskampfes": 1. Die Sozialdemokratische Partei Deutschland und der Deutsche Gewerkschaftsbund; 2. Die Partei „Die Grünen"; 3. Die Grünen und die orthodoxen Kommunisten in der westdeutschen Friedensbewegung; 4. Die Grünen und die DDR. 5. Die Auswirkungen des kommunistischen „Friedenskampfes" auf die Grünen: 1. Außen- und Sicherheitspolitik; 2. Die deutsche Frage; 3. Antikommunismus und Antifaschismus; 4. Die Freiheits- und Menschenrechtsfrage.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.331 | 2.314 | 2.313 | 4.21 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Udo Baron: Kalter Krieg und heisser Frieden. Münster/Hamburg/London: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/18789-kalter-krieg-und-heisser-frieden_21796, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21796 Rezension drucken