Geschichtswiss. Diss. Bochum; Gutachter: J. Petsch, B. Faulenbach. – Die Autorin untersucht die Jugendmode in Polen und der DDR unter Einbeziehung von politisch-ideologischen, kunsthistorischen, produktästhetischen, soziokulturellen und technologisch-ökonomischen Aspekten. Ihre Ausarbeitungen stellen ein Novum dar. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Aufarbeitung der Diktaturen in diesen beiden Länder als auch für die Modegeschichte. Pelka beschreibt und interpretiert die Entstehung, Entwicklung und das ästhetische Bild der Jugendmode seit 1968. Sie geht davon aus, dass die Entwicklung der Jugendmode in den untersuchten Ländern bei allen Gemeinsamkeiten doch signifikante Unterschiede aufwies – Unterschiede, die sich nicht allein durch kulturhistorische Traditionen oder den Einfluss der Bundesrepublik erklären lassen. Pelka bestimmt ihre Motive zunächst aus kunstgeschichtlicher Perspektive ikonografisch und analysiert sie dann innerhalb ihrer psychologischen, historischen und politischen Kontexte. Sie stellt fest, „dass das Kleidungsstück, welches aus einem politisch gesehen totalitären System kommt und zum Massenphänomen wird (Mode), uns eine Vorstellung von diesem System selbst gibt und darüber hinaus zur Bewertung des Systems selbst beiträgt“ (22). Mithilfe einer umfassenden Bildanalyse von Modeobjekten aus der DDR und Polen wird also ein umfassendes Bild der Herrschaftssysteme beider Länder gezeichnet, Pelka gibt damit neue Impulse für deren Vergleich. Das Phänomen der Mode wird damit im Spannungsfeld zwischen den sozialen und gesellschaftlichen Bedürfnissen der Jugend und der Kontrolle des Staates im real existierenden Sozialismus eingeordnet.