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Barbara Tham

Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union. Integration oder Marginalisierung?

Bonn: Europa Union Verlag 1999 (Schriftenreihe der Forschungsgruppe Jugend und Europa 7); 227 S.; 43,80 DM; ISBN 3-7713-0570-5
Diss. Mainz. - Die in der von Werner Weidenfeld herausgegebenen Schriftenreihe erschienene Studie befasst sich mit der Frage, in welchem Umfang im Prozess der europäischen Integration die spezifischen Beschäftigungsprobleme von Jugendlichen - deren Arbeitslosenquote EU-weit mit rund 20 % (1997) doppelt so hoch ausfällt wie die der Erwachsenen - berücksichtigt werden. In ihrer weithin deskriptiv angelegten Untersuchung beschreibt die Autorin zunächst die Situation der Jugendlichen - einerseits an der Entwicklung der Arbeitslosigkeit 1990-1997 (Basis: Eurostat [22 ff.]), andererseits im Hinblick auf Einstellungen Jugendlicher zur Europäischen Union (Basis: Eurobarometer-Erhebungen 1997 [58 ff.]). Den Hauptteil der Arbeit bildet indes eine - insgesamt sehr informative - Darstellung der jugendbezogenen Policies auf europäischer Ebene; in diesem Zusammenhang geht es um Kompetenzen der EU im Jugend- und Bildungsbereich (94 ff.), um einschlägige politische Leitlinien bis zum Beschäftigungsgipfel von Luxemburg (106 ff.) und schließlich um die konkrete Förderkulisse der Strukturfonds und Aktionsprogramme (161 ff.). Freilich wird die im Untertitel anklingende Frage nicht zur einen oder anderen Seite hin entschieden - stattdessen betont die Autorin im Schlusskapitel die hohe legitimatorische Bedeutung umfassender beschäftigungspolitischer Aktivitäten für die europäische Integration (196 ff.). Inhalt: 2. Das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union: 2.1 Die aktuelle Situation; 2.2 Die Bedeutung der allgemeinen und beruflichen Bildung; 2.3 Die gesellschaftspolitische Dimension der Beschäftigungskrise. 3. Die Einstellungen Jugendlicher zur Europäischen Union: 3.1 Allgemeine Einstellungen zum europäischen Einigungsprozeß; 3.2 Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen Jugendlicher hinsichtlich des europäischen Arbeitsmarktes; 3.3 Interessenvertretung Jugendlicher in Europa. 4. Jugend und Bildungspolitik als Querschnittsaufgabe der Europäischen Union; 5. Politische Zielsetzungen der Europäischen Union hinsichtlich der Jugendarbeitslosigkeit: 5.1 Weißbuch Wachstum, Wettbewerb und Beschäftigung; 5.2 Die Europäischen Ratstagungen von Brüssel, Essen und Madrid; 5.3 Weißbuch Europäische Sozialpolitik; 5.4 Mittelfristiges Sozialpolitisches Aktionsprogramm; 5.5 Weißbuch zur allgemeinen und beruflichen Bildung; 5.6 Grünbuch zur Innovation; 5.7 Grünbuch Informationsgesellschaft; 5.8 Grünbuch zur Mobilität; 5.9 Vertrauenspakt für Beschäftigung; 5.10 Der Vertrag von Amsterdam; 5.11 Der Beschäftigungsgipfel von Luxemburg. 6. Fördermaßnahmen der Europäischen Union: 6.1 Strukturförderung: 6.1.1 Der Europäische Sozialfonds; 6.1.2 Die Gemeinschaftsinitiativen. 6.2. Die Aktionsprogramme: 6.2.1 LEONARDO; 6.2.2 SOKRATES; 6.2.3 Jugend für Europa; 6.2.4 Das Europäische Jahr des lebensbegleitenden Lernens; 6.2.5 Der Europäische Freiwilligendienst. 7. Jugendarbeitslosigkeit - zentrale Herausforderung oder nur Randthema in der Europäischen Union.
Thomas Mirbach (Mir)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 3.5 | 2.262 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Barbara Tham: Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union. Bonn: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11539-jugendarbeitslosigkeit-in-der-europaeischen-union_13705, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13705 Rezension drucken