Angesichts in jüngster Zeit wieder vermehrt in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückter rechtsradikaler und rassistischer Einstellungen sowie Gewalttaten richtet sich dieser Band an Lehrer und allgemein an in der politischen Bildungsarbeit tätige Menschen. Im ersten Teil stellen Sozialwissenschaftler gängige Erklärungsansätze kurz dar und setzen sich kritisch mit ihnen auseinander. Im zweiten Teil wird die Verantwortung der Medien, der Politik sowie der Strafjustiz thematisiert. Ein ehemaliger Funktionär der NPD berichtet über seinen Einstieg in die rechtsextreme Szene. Im dritten und vierten Teil stehen konkrete Ansätze für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit im Vordergrund. Wie schon in den vorherigen Abschnitten kommen sowohl Wissenschaftler als auch Praktiker zu Wort. Ein thematisch gegliedertes Literaturverzeichnis lädt dazu ein, sich mit den in den Beiträgen angeschnittenen Fragestellungen vertieft zu beschäftigen. Inhalt: Gesellschaftliche Hintergründe und sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze: Christoph Butterwegge: Entschuldigungen oder Erklärungen für Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt? Bemerkungen zur Diskussion über die Entstehungsursachen eines unbegriffenen Problems (13-36); K. Peter Fritzsche: Gewalt zwischen Frust und Lust. Erklärungsansätze der Sozialwissenschaften und Chancen für die politische Bildung (37-49); Dietmar Fricke: Wohlstand den Deutschen! - Wie rechtsextreme Positionen wieder salonfähig werden (51-60); Hajo Funke: Zusammenhänge zwischen rechter Gewalt, Einstellungen in der Bevölkerung sowie der Verantwortung von Politik und Öffentlichkeit (61-80). Rechtsextremismus als Herausforderung für Staat und Gesellschaft: Christoph Butterwegge / Gudrun Hentges: "Ausländer und Asylmissbrauch" als Medienthema: Verantwortung und Versagen von Journalist(inn)en (83-99); Jörg Fischer: Falsche Freunde schon mit 13 ... oder: Wie rechtsextreme Organisationen Jugendliche rekrutieren (101-108); Susanne Ulvolden: Rechtsradikale Jugendliche - nur ein Problem der Jugend? (109-116); Klaus Breymann: Die Wertordnung des Grundgesetzes und der strafrechtliche Umgang mit jungen rechten Gewalttätern (117-128). Aufgaben der Schule: Modelle - Methoden - Medien: Sylke Kirschnick: Rechtsextremismus an Schulen: Was tun? - Anregungen und Argumente für Lehrer/innen (131-148); Burkhard Schröder: Rechtsextremismus im Internet als politisches und pädagogisches Problem (149-162); Georg Auernheimer: Für eine interkulturell orientierte Schule (163-172); Georg Lohmann: Rechtsextremismus und Menschenrechte. Exemplarische Argumentationen gegen Rechts (173-183); Gotthard Breit: Unterrichtsziel: Gleichheit und Gewaltlosigkeit. Überlegungen zum Politikunterricht für die Sekundarstufe I (185-202); Stefan Koch: Rechtsradikalismus als Thema im Ethikunterricht: Was kann man, was nicht? (203-214). Jugendarbeit und Weiterbildung: Maßnahmen der Prävention/Intervention: Andreas Kuhlmann: Verstehen darf nicht zu Einverständnis werden! Zur Kritik an der akzeptierenden Jugendarbeit (217-224); Peter Krahulec: Zivilcourage als "ansteckende Gesundheit". Bausteine für eine eingreifende pädagogische Praxis (225-240); Armin Pfahl-Traughber: Revisionistische Behauptungen und historische Wahrheit. Zur Widerlegung rechtsextremistischer Geschichtslegenden (241-258); Arno Klönne: Schwierigkeiten politischer Jugendbildung beim Umgang mit dem Thema "Rechtsextremismus" (259-267); Benno Hafeneger: Politische Bildung als Beitrag zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen und Gefahren für die Demokratie (269-277); Klaus-Peter Hufer: Rechtsextremismus und politische Weiterbildung. Vom Alltag der Erwachsenenbildung und von der Notwendigkeit einer Bildungsarbeit gegen Rechts (279-289).