Orientierungen und Einstellungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen als Seismographen der gesellschaftlichen Entwicklung immer wieder im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten. Besondere Prominenz haben in diesem Feld die seit 1953 durch die Shell Holding beauftragten Jugendstudien. Diese 17. Ausgabe vermittelt Einblicke in die Lebens‑ und Erfahrungswelt junger Menschen zwischen zwölf und fünfundzwanzig Jahren und umschließt damit erstmalig eine Kohorte, die im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsen ist. Wie in den drei Studien zuvor, fokussiert die aktuelle Shell‑Studie – neben persönlichen Zukunftsvorstellungen, Familie, Bildung, Beruf und Freizeit – den Bezug zu Politik, Deutschland und der Welt sowie persönliche Werteorientierungen. Stringenz erhält die Shell‑Studie insgesamt dadurch, dass sie seit 2002 durch ein Autorenteam um Mathias Albert und Klaus Hurrelmann betreut wird und die Studien seitdem methodisch aufeinander aufbauen. Entwicklungstrends können so sichtbar gemacht werden. In diesem Rahmen haben die Autoren auch den Begriff der pragmatischen Generation geprägt. Entsprechend lautet der Untertitel der aktuellen Studie „Eine pragmatische Generation im Aufbruch". Nachdem die Generation 2006 noch „unter Druck war" (siehe Buch‑Nr. 30936) und 2010 sich bereits „behauptet" hat (siehe Buch‑Nr. 39626), verweist der gegenwärtige Untertitel auf aktiven gesellschaftlichen Gestaltungswillen. Tatsächlich stellen die Autoren fest, dass die gesellschaftliche Lage und die Zukunft positiv beurteilt werden und das politische Interesse wieder ansteigt. Gleichbleibend nachzuweisen sind das Bedürfnis nach Sicherheit, der charakteristische Pragmatismus und der hohe Stellenwert der Familie. Die Befunde beruhen auf einer zweiteiligen Erhebung: In standardisierten Interviews wurden 2.558 repräsentativ ausgewählte Teilnehmende befragt und außerdem dienten leitfadengestützte Interviews dazu, die Themen der standardisierten Befragung vertieft zu behandeln.