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Ignatz Bubis

Juden in Deutschland

Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 1996; 106 S.; 12,- DM; ISBN 3-7466-8505-2
In einer Mischung aus aktueller Analyse und Erlebnisschilderung setzt sich Ignatz Bubis auf 65 Seiten mit der Situation der Juden in Deutschland und dem offenen wie dem versteckten Antisemitismus hierzulande auseinander. Scharf kritisiert der "Staatsbürger jüdischen Glaubens" den Abdruck einer offenkundig antisemitischen Anzeige in einer Regionalzeitung, bissig kommentiert er die seinerzeitige Gratulation des Leiters der Bundeszentrale für politische Bildung zur "Rede Ihres Staatspräsidenten" – die fragliche Rede hatte allerdings der israelische Staatspräsident Ezer Weizman gehalten; Bubis war also kurzfristig zum israelischen Staatsbürger erklärt worden. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland engagiert sich für ein Einwanderungsgesetz und spricht sich für die liberalere Handhabung der doppelten Staatsbürgerschaft aus. Wesentlich Neues ist dem schmalen Bändchen nicht zu entnehmen; die Zusammenstellung der zwei älteren Reden und der drei Zeitungsartikel am Ende wirkt zudem völlig willkürlich. Ähnlich wie bereits Moshe Zimmermanns Auseinandersetzung mit der Wende in Israel bleibt auch dieser Band der neuen Reihe des Aufbau-Verlags allzusehr an der Oberfläche.
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 2.35 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Ignatz Bubis: Juden in Deutschland Berlin: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/2193-juden-in-deutschland_2668, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 2668 Rezension drucken