Die Autoren widmen sich in ihren Beiträgen, die auf eine Veranstaltungsreihe zur "Neuen Rechten" zurückgehen, der Frage, was die "Neue Rechte" - oder vielmehr: die "Neuen Rechten", denn es handelt sich um ein Konglomerat unterschiedlicher Strömungen - sei. Anders als etwa Wolfgang Gessenharter, nach dem es sich hierbei um ein "Scharnier" zwischen demokratischem Spektrum und extremer Rechten handelt, entwickeln die Autoren die These von der "Neuen Rechten" als einer intellektuellen Strömung innerhalb der extremen Rechten. Dieser diene weniger der Begriff der Nation respektive der Nationalstaat als Identitätsstiftung, sondern die Konzeption eines völkisch-nationalistischen europäischen Reiches unter deutscher Vorherrschaft, womit sich die "Neue Rechte" auf Theoretiker der Konservativen Revolution der 20er und 30er Jahre (unter anderem Arthur Moeller van den Bruck) und des italienischen Faschismus bezieht. Speit beschreibt in seinem Beitrag ideologische Traditionen und ideologische Konzepte seit 1968 und zeigt Entwicklungen innerhalb der "Neuen" und der "Alten Rechten" (NPD bis DVU) auf. Im Zentrum von Krebs' Beitrag steht die bekannteste Zeitschrift der "Neuen Rechten", die Junge Freiheit, anhand der er beschreibt, wie sich ihre jungkonservative Orientierung vor den national- und wertkonservativen Konzepten durchzusetzen vermochte. Cremet schließlich stellt die Europakonzeptionen, die Ausbreitung der "Neuen Rechten" in Osteuropa nach der Wende und die europäische Vernetzung, insbesondere mit den russischen "Kommunisten", dar. Inhalt: Andreas Speit: Schicksal und Tiefe. Sehnsüchte der "Neuen Rechten" (11-52); Felix Krebs: Mit der Konservativen Revolution die kulturelle Hegemonie erobern. Das Zeitungsprojekt Junge Freiheit (53-89); Jean Cremet: Für eine Allianz der "Roten" und "Weißen". Zwischen Metapolitik und Geopolitik: Zur Durchdringung Osteuropas durch die "Neue Rechte" (91-120).