Die Herausgeberinnen und Herausgeber setzen die Praxis der Vorjahre fort, die Beiträge des Jahrbuches unter einen thematischen Schwerpunkt zu stellen. Nach den Biografien vor allem deutscher Liberaler (2003) und dem Risorgimento (2004) steht im Jahrbuch 2005 das Thema „Liberale und Widerstand“ im Zentrum, anknüpfend an die Tagung „Deutsche Liberale und die Diktaturen im 20. Jahrhundert“, die im Oktober 2004 in Gummersbach stattfand. Betont wird der Anspruch des Jahrbuchs, auch die Plattform für gegebenenfalls kontroverse Diskussionen abzugeben, wohl wegen der Nähe zur Friedrich-Naumann-Stiftung erneut auch mit dem expliziten Hinweis auf die parteipolitische Neutralität ihres Periodikums. Stärker als in den früheren Ausgaben kommen in der Rubrik Forum (dazu ergänzend im Internet unter www.archiv.fnst.org) Meinungen zu Wort, die sich am Jahrbuch selbst entzündeten — hier abgedruckt etwa die Sicht zweier Zeitzeugen auf den umstrittenen Fall Karl Hamanns, dem im vergangenen Jahr ein Beitrag gewidmet war. Das hiermit eröffnete „Spannungsverhältnis zwischen Zeitzeugen und quellenbasierter Forschung“ (9) soll aus zeitgeschichtlicher Sicht künftig auch grundsätzlich fruchtbar gemacht werden. Am Ende des Bandes finden sich wie üblich in etwa zwei Dutzend Rezensionen von zwei bis fünf Seiten sowie ein Überblick über die Literatur zur Liberalismusforschung der beiden Vorjahre.