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Deutsches Polen-Institut (Hrsg.)

Jahrbuch Polen 2008. Band 19: Jugend

Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2008; 242 S.; brosch., 11,80 €; ISBN 978-3-447-05740-0
Auch das aktuelle Polen-Jahrbuch ist aus politikwissenschaftlicher Sicht wieder – 2007 ging es um Städte, 2006 um Frauen – einem Randthema gewidmet. Dennoch vermögen einige Beiträge das fachliche Interesse des Lesers zu wecken. Tadeusz Szawiel präsentiert Umfragedaten zur polnischen Jugend zwischen Patriotismus und europäischer Identität. Vor allem die Art der Demokratieunterstützung der Polen vermag zu beeindrucken: „Die Polen blicken auf die Demokratie vor allem durch die Brille der Freiheit. In repräsentativen Meinungsumfragen nach den guten Seiten der Demokratie sind drei der am häufigsten genannten Merkmale: die Freiheit des Wortes, die politische Freiheit und die persönliche Freiheit.“ (124) Jacek Kurzępa beschreibt in seinem Beitrag „Antonymien der jungen Jahre“ (94) und entwickelt daraus eine Typologie jugendlicher Lebensstile in Polen. Bartosz T. Wieliński leistet eine Bestandsaufnahme der „Generation Migration“ (69). Damit trifft er den Grundtenor der meisten Beiträge des Bandes. Bleiben oder gehen, das ist für viele junge Polen die Grundfrage. Die abschließend folgenden literarischen Beiträge junger polnischer Autoren vermitteln ein authentisches und vielschichtiges Bild der Lebenssituation polnischer Twens zwischen Prekarisierung und Aufstiegshoffnungen, die gleichzeitig ein großes Stück gesamteuropäischer Normalität zeigen.
Sebastian Lasch (LA)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.61 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Sebastian Lasch, Rezension zu: Deutsches Polen-Institut (Hrsg.): Jahrbuch Polen 2008. Wiesbaden: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29393-jahrbuch-polen-2008_34772, veröffentlicht am 12.08.2008. Buch-Nr.: 34772 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken