Jahrbuch Extremismus & Demokratie (E & D) 17. Jahrgang 2005
Der neue Band gibt wiederum einen überzeugenden Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Extremismus. Die Autoren beschäftigen sich insbesondere mit der NPD in Sachsen angesichts des Erfolgs bei der Landtagswahl 2004 und den linksextremistischen Schnittstellen des globalisierungskritischen Netzwerks „Attac“. Wie in den vorangegangenen Bänden wird diese Rubrik durch Porträts ergänzt; dieses Mal gibt es ein biografisches Porträt zu Wolfgang Grams, das Zeitschriftenporträt zum NPD-Blatt „Deutsche Stimme“ und das Länderporträt „Schweiz“. Drei Themen werden detaillierter analysiert: die inhaltlichen Überschneidungen von Fundamentalismus, Links- und Rechtsextremismus, die demokratischen Ambivalenzen von Konzepten des auch aktuell in der Kapitalismus- und Globalisierungskritik viel beschworenen „dritten Wegs“ und schließlich die These, dass eine maßvolle Stärkung direktdemokratischer Partizipation sich sogar eher als Instrument gegen Populismus nutzen ließe. Ergänzt wird dies um einen Beitrag zur Fundamentalkritik der KPD/ML am sowjetischen Sozialismusmodell. Fast die Hälfte des Jahrbuchs nimmt mit rund 200 Seiten auch diesmal der Teil „Literatur“ ein. In zwei umfangreiche Sammelrezensionen wird ein Überblick zum Konfliktverhältnis von islamistischem Terrorismus und liberaler Demokratie sowie zu der seit einigen Jahren nicht abreißenden Publikationswelle über die RAF gegeben.