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Albrecht Metzger

Islamismus

Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2005 (eva wissen); 95 S.; brosch., 8,60 €; ISBN 3-434-46238-4
Der kleine Band ist als Einführung in das im Zentrum der öffentlichen Debatte stehende Phänomen des Islamismus konzipiert. Ausgehend von der Vorstellung der intellektuellen Quellen, präsentiert Metzger dessen vielfältige heutige Ausprägungen anhand knapper Fallbeispiele. Während er insbesondere den Libanon, Jordanien und die Türkei als Exempel für die von ihm ausgemachte pragmatische Anpassungsfähigkeit moderater Protagonisten des Islamismus heranzieht, zeigt er am Beispiel Ägyptens die verheerenden Folgen, die der Einflussgewinn islamistischen Denkens für die intellektuellen Freiheiten in einem Land haben kann. Metzgers Diskussion des möglichen Einflusses der Politik der USA und Israels auf die Entstehung des islamistischen Terrorismus leidet daran, dass sie sich die klischeebeladene Oberflächlichkeit der arabischen Debatte zu Eigen macht. Dass er beispielsweise sein „Die USA und der neue Imperialismus“ betiteltes Kapitel mit der Schilderung der Ehrung des ehemaligen stellvertretenden Verteidigungsministers Paul Wolfowitz vor „dem kleinen, aber einflussreichen Think Tank Jewish Institute for National Security Affairs“ (84) beginnt, kann schwerlich als Versuch einer balancierten Analyse gewertet werden.
Lars Berger (LB)
Dr., Lecturer in Middle Eastern Politics and History, University of Salford.
Rubrizierung: 2.23 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Lars Berger, Rezension zu: Albrecht Metzger: Islamismus Hamburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23435-islamismus_26890, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26890 Rezension drucken