Irritation Ostdeutschland. Geschlechterverhältnisse in Deutschland seit der Wende
Der Band geht auf eine vom wissenschaftlichen Arbeitskreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung „Transformation in Ost und West aus der Geschlechterperspektive“ durchgeführten Tagung vom Oktober 2003 zurück und präsentiert sich als „Ergebnis langjähriger Untersuchungen zu den Prozessen des ost-westdeutschen Gesellschaftswandels seit der ‚Wende’ - unter dem speziellen Aspekt der Geschlechterverhältnisse“ (7). Die Autorinnen und Autoren nehmen gezielt die Blickrichtung von Ost nach West ein und behandeln einzelne Aspekte der Transformation der Geschlechterarrangements aus gesellschaftstheoretischer, kulturtheoretisch-biografischer und politisch-strategischer Perspektive. Ergänzend werden die Entwicklungen in Bulgarien und Russland beleuchtet.
Aus dem Inhalt:
I. Transformation moderner Gesellschaften
Irene Dölling:
Ostdeutsche Geschlechterarrangements in Zeiten des neoliberalen Gesellschaftsumbaus (16-34)
Iris Peinl
Ostdeutsche Geschlechterarrangements als Plädoyer für eine gerechtere Arbeits- und Sozialstaatspolitik. Ein Kommentar zu Irene Dölling (35-42)
Michael Thomas:
Einzelfall - Experimentierfall - Normalfall? Ostdeutschlands produktive Desillusionierung (43-59)
Ana Luleva:
Transformation und Geschlechterordnung im postsozialistischen Bulgarien (60-74)
Eva Maria Hinterhuber:
Transformation in Russland: Zivilgesellschaft aus einer Genderperspektive (75-89)
II. Identitätskonstruktionen
Ina Dietzsch:
Die Erfindung der Ostdeutschen (92-106)
Michael Meuser:
Männlichkeitskonstruktionen ohne Hegemonieansprüche? Gemeinsamkeiten und Differenzen ost- und westdeutscher Männlichkeiten (147-152)
Michael Hofmann:
Neue Männer aus dem Osten? Zum Wandel von Geschlechterarrangements in drei ostdeutschen Männergenerationen (153-163)
III. Geschlechterpolitiken
Sünne Andresen / Christoph Kimmerle:
Ostdeutsche Geschlechterarrangements: Ressource für Gendersensibilität bei der Reformierung der kommunalen Verwaltung? (166-178)
Ronald Lutz / Petra Drauschke:
Individualisierung von Risiken. Ostdeutsche allein erziehende Frauen im Transformationsprozess (179-194)
Gisela Notz:
Familie - eine Lebensform wie andere auch? Konstruktionen des Zusammenlebens in Ost und West zwischen Tradition, Transformation und Utopie (195-209)
Hanna Behrend:
Vater-Mutter-Kind(er)-Familie: überholtes patriarchales Konstrukt oder gesellschaftliche Option? (Essay) (210-217)
Ingrid Miethe:
Dominanz und Differenz. Verständigungsprozesse zwischen feministischen Akteurinnen aus Ost- und Westdeutschland (218-234)
Susanne Völker:
Nachbetrachtung: Vom Nutzen der ‚Irritation’ - Zwischenräumlichkeiten und hybride Praktiken (235-248).