
Internationalismus im 21. Jahrhundert. Lernen aus Niederlagen – für eine neue internationale Solidarität
Der Autor kritisiert, dass die wichtigsten kapitalistischen Industriestaaten sowohl auf militärischem Gebiet als auch im Kampf gegen alle sozialen Reformversuche eng zusammenarbeiten und auch die führenden kapitalistischen Unternehmen in der Produktion, im Finanzwesen und im Handel immer mächtiger würden. Selbst die NATO expandiere geografisch. Im Gegensatz dazu sei die internationale Kooperation der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen der Werktätigen zunächst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und später nach dem Fall der Berliner Mauer immer schwächer geworden. Bergmann ergründet die Ursachen für den Niedergang des alten Internationalismus und lotet Gestaltungsmöglichkeiten für den seiner Meinung nach dringend erforderlichen neuen sozialistischen Internationalismus aus. Das Unterfangen sieht er allerdings durch die völlig veränderten Bedingungen sowie durch die Verschiedenartigkeit und Ungleichzeitigkeit temporärer revolutionärer Bewegungen erschwert. Er konzentriert sich auf die inhaltlichen und organisatorischen Probleme der Arbeiterbewegung. Zudem beantwortet er die Frage nach der Bedeutung des sozialistischen Internationalismus für die Gegenwart und fordert eine Verbindung des täglichen Kampfes zur Verteidigung und Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen mit einer sozialistischen Vision. Darüber hinaus mahnt Bergmann eine internationale Solidarität mit den Beschäftigten in Indien, China, Pakistan, Brasilien und anderen Ländern der Welt an. Die Welt sei reich genug, um selbst die Befriedigung der Lebensbedürfnisse der Menschenmassen in den Entwicklungsländern sicherzustellen.