Einführungswerke werfen bei ihrer Beurteilung in besonderer Weise die Frage nach den Schwerpunkten ihrer inhaltlichen Ausgestaltung auf. Schließlich muss, wer ein entsprechendes Werk zu den Internationalen Beziehungen mit einem begrenzten Umfang verfasst, Prioritäten setzen. Mit seinem Werk fokussiert der Autor, Professor für Vergleichende Regierungslehre an der Universität der Bundeswehr Hamburg, seine Untersuchungen nach einem kurzen theoretischen Überblick vorwiegend auf die Analyse einzelner Akteure beziehungsweise von Regionen in der Weltpolitik und bewegt sich damit auf solidem Terrain. Dieser thematische Zuschnitt kontrastiert allerdings erheblich mit dem, was der Autor in der Einleitung ankündigt hat: Der theoretische Perspektivwechsel der Fachwissenschaft von der Betrachtung internationaler Sicherheitspolitik zu Fragen der weltwirtschaftlichen Probleme, die gewachsene Bedeutung von Normen und Regeln in den internationalen Beziehungen und schließlich die Theoriedebatte in den internationalen Beziehungen nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes solle umfassend nachgezeichnet werden - Anliegen, die in diesem Buch nur rudimentär eingelöst werden. Trotz dieser Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit handelt es sich um ein Buch, das Studierende im Grundstudium durchaus mit Gewinn lesen können. Für eine tiefer greifende Beschäftigung mit den aktuellen Problemen in der internationalen Politik wird man jedoch zu anderen Werken greifen müssen. Inhaltsübersicht: 1. Die Anfänge der Internationalen Beziehungen (IB); 2. Theorien der IB im historischen und fachlichen Kontext; 3. Die USA: Bespielung zahlreicher Weltbühnen; 4. Russland: Regionalmacht in Europa und Asien; 5. Europa; 6. Asien: Arrangement als Leitmotiv der Staatenbeziehungen; 7. Naher Osten; 8. Hinterhöfe der Weltpolitik; 9. Internationale Organisationen und Regime; 10. Staatenwelt und Politikwissenschaft.