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Wolfgang Elz / Sönke Neitzel (Hrsg.)

Internationale Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Winfried Baumgart zum 65. Geburtstag

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2003; XIX, 533 S.; 68,- €; ISBN 3-506-70140-1
Die anlässlich der Emeritierung Baumgarts vorgelegte Festschrift bringt Autoren aus dem In- und Ausland zusammen, die sich mit Fragen aus dem Forschungsfeld beschäftigen, das der Mainzer Historiker besonders intensiv bearbeitet hat: die Zeit zwischen dem Wiener Kongress und dem Ersten Weltkrieg. In ihrer Einleitung skizzieren Elz und Neitzel ein ebenso persönliches wie akademisches Porträt Baumgarts. Dabei betonen sie dessen Engagement um Lehre und Methodenfragen, das sich nicht zuletzt auch im „Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte" niedergeschlagen hat. Es liegt mittlerweile in der fünfzehnten Auflage vor und ist ebenso wie Baumgarts Forschungen zum Krim-Krieg, zum Frieden von Brest-Litowsk oder zum Imperialismus für Generationen von Studierenden fester Bezugspunkt des Studiums der Geschichte geworden. In der Summe unterstreichen die Beiträge Baumgarts Anliegen, „Internationale Politik als historische Disziplin" (Klappentext) zu begreifen. Der Festschrift sind ein Schriftenverzeichnis Baumgarts sowie eine Liste der von ihm betreuten Habilitationen und Dissertationen beigefügt. Aus dem Inhalt: Wolfgang Elz / Sönke Neitzel: Vorwort: Winfried Baumgart zum 65. Geburtstag (XI-XIX) Muriel E. Chamberlain: Lord Stratford de Redcliffe (Stratford Canning) and the Near East, 1808-1880 (1-18) Keith Robbins: A Welshman and the Pursuit of Peace: Henry Richard and the Path to the 1850 Frankfort Peace Congress (19-35) Ann Pottinger Saab: Disraeli, India, and the Indians: 1852-58 (37-52) Martin Senner: Taurische Uchronien oder Rußlands Sieg im Krimkrieg (53-64) Hans-Christof Kraus: Geschichtsschreibung als Schule der Politik. Zum Werk von John Robert Seeley (65-81) Sönke Neitzel: „Mittelafrika". Zum Stellenwert eines Schlagwortes in der deutschen Weltpolitik des Hochimperialismus (83-103) Konrad Canis: Die deutsche Außenpolitik im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg im Lichte österreichisch-ungarischer diplomatischer Berichte (105-126) Hew Strachan: German Strategy in the First World War (127-144) Martin Kitchen: ‚Siegfrieden' or ‚Verzichtfrieden'? German Generals' Assessment of the Situation in the Spring and Summer of 1918 (145-169) Gerhard P. Groß: Unternehmen „Albion". Eine Studie zur Zusammenarbeit von Armee und Marine während des Ersten Weltkrieges (171-186) Michael Salewski: Der fast gelungene Frieden. Ein Essay (187-203) Anselm Doering-Manteuffel: Ostmitteleuropa, Brest-Litowsk und die europäische Ordnung nach dem Ersten Weltkrieg. Zur Bedeutung der Historiographie der sechziger Jahre für die Gegenwart (205-215) Peter Claus Hartmann: Die Mission Haguenin im Frühjahr 1919. Ein schwieriges Kapitel deutsch-französischer Beziehungen (217- 228) Wolfgang Altgeld: Resignation und Radikalität. Die verlorene Generation des Großen Krieges (229-250) Jost Dülffer: Vom Internationalismus zum Expansionismus: Die Deutsche Liga für Völkerbund (251-266) Helma Brunck: Außenpolitik in der Weimarer Republik im Urteil der organisierten deutschen Studentenschaft (267-282) Kalvero Hovi: Der Umbruch der französischen Allianzpolitik in Ostmitteleuropa 1924-1927. Eine Wende der Mentalität? (283- 294) Rolf-Ulrich Kunze: Rechtsvergleichung als Instrument in den internationalen Beziehungen der Zwischenkriegszeit. Ernst Rabel und das Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, 1926 bis 1945 (295-318) Heinz Duchhardt: „Kernbildungen". Ein lettisches Europa-Projekt aus dem Jahr 1932 (319-327) Nicholas Hope: he George Bell Papers (Lambeth Palace Library) and the Nathaniel Micklem Collection (Bodleian Library) on the German Church Conflict 1933-1939 (329-340) Bernhard R. Kroener: Zwischen Blitzsieg und Verhandlungsfrieden. Der Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres fordert im Herbst 1941 die Beendigung des Krieges (341-360) Johannes Hürter: Nachrichten aus dem „Zweiten Krimkrieg" (1941/42). Werner Otto v. Hentig als Vertreter des Auswärtigen Amtes bei der 11. Armee (361-387) Heinz Hürten: Der 8. Mai 1945 als historische Zäsur. Eine Überlegung zur Problematik geschichtlicher Epochenbildung und des historischen Bewußtseins einer Nation (389-401) Michael Kissener: „Vergangenheitsbewältigung" im Vergleich. Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg (403-415) Volker Hentschel: Erhard und Europa (417-428) Günter Buchstab: Ernst Majonica (1920-1977) (429-447) Klaus Hildebrand: Die tschechoslowakische Krise vom August 1968. Frankreichs Haltung gegenüber der Bonner Republik im Spiegel der „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland" (449-458) Ilse Dorothee Pautsch: „Worte, die wir ausgesprochen haben, gelten wie immer!" Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China 1972 (459-480) Lothar Freischlader: Der 2. Golfkrieg aus der persönlichen Sicht eines jungen deutschen Diplomaten in Saudi-Arabien (1990/91) (481-496) Konrad Fuchs: „Weltanschauung und Profit-Maximierung". Protestantische Ethik und Euro-asiatische Unternehmensgesinnung (497-509)
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 4.1 | 2.31 | 2.61 | 2.62 | 4.2 | 1.3 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Wolfgang Elz / Sönke Neitzel (Hrsg.): Internationale Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Paderborn u. a.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19780-internationale-beziehungen-im-19-und-20-jahrhundert_23022, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23022 Rezension drucken