Diss. Mainz; Gutachter: J. W. Falter. – „Deutschland ist kein Einwanderungsland.“ Das war lange Zeit eine weit verbreitete Ansicht in der Bundesrepublik. Erst in den letzten Jahrzehnten rückte die gesellschaftliche Integration von Migranten in den Fokus wissenschaftlicher Analysen und Publikationen. Im Zuge dessen widmet sich der Autor dem Einfluss gesellschaftlicher Integration dieser Bevölkerungsgruppe auf die Unterstützung des politischen Systems. In den ersten Kapiteln werden die Begriffe Migration, Integration sowie politische Unterstützung näher bestimmt. Weiterhin werden die Ursachen und das Ausmaß an Migration sowie die konzeptionelle Zusammenführung von Integration und politischer Unterstützung behandelt. Die empirische Analyse wird mittels der Daten der „Mainzer Ausländerstudie“ durchgeführt. Die Ergebnisse belegen, dass unterschiedliche Einwanderergruppen in der Bundesrepublik unterschiedlich stark integriert sind. Ihre politische Unterstützung ist dabei von ihrer Sozialisation und Integration abhängig, wobei auch intervenierende Größen, wie z. B. Deprivationsgefühle, einen Einfluss besitzen. Die vielfach geforderte „Verfassungstreue“ oder das „Bekenntnis zur Demokratie“ (178) können aufgrund unterschiedlicher Integrationsniveaus und -hintergründe nicht von allen Migranten uneingeschränkt eingefordert werden, wobei Sprachkurse und Staatsbürgerkunde dem Autor als hilfreiche Instrumente zur Stärkung politischer Unterstützung erscheinen. Auf der Gegenseite verhindern religiöse Bindungen die gesellschaftliche Integration und fördern ein Gefühl der Benachteiligung, welche sich negativ auf die politische Unterstützung auswirken. Mit der analytischen Verbindung von Integration und politischer Unterstützung unter Migranten stellt die Dissertation eine Pionierarbeit dar, die der Öffentlichkeit und der Politik ein vertieftes Verständnis über Migranten und ihre Einstellungen in Deutschland bieten kann.