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Tuğba Özden

Institutional Effectiveness in International Regimes. An Analysis of the Effectiveness of the Nuclear Non-Proliferation Regime Coping with the Political Malignty in the Case of Iran

Berlin: Logos Verlag 2015; IX, 247 S.; 38,50 €; ISBN 978-3-8325-3883-5
Diss. Bamberg. – Der Atomwaffensperrvertrag ist wohl eines der wichtigsten internationalen Sicherheitsregime. Die Autorin betont, dass Verletzungen oder Hintergehungen dieses Vertrages katastrophale Folgen für die globale Friedensordnung haben könnten. Deshalb sei es prinzipiell wichtig, dass es im Regime Sanktions‑ und Durchsetzungsmöglichkeiten gebe, um zumindest die Staaten, die sich dem Vertrag angeschlossen haben, effektiv an die Einhaltung der Regeln zu binden. Während Nordkorea aus dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen ausgetreten sei und deshalb nicht mehr in den Einflussbereich des Sicherheitsregimes falle, gehöre der Iran immer noch zu den Unterzeichnerstaaten. Trotzdem könne die Internationale Atomenergie‑Organisation, die für die Überwachung des Vertrages zuständig sei, keine Klarheit über Art und Umfang des Atomprogramms im Iran herstellen. Dieser Fall zeige, dass es möglich sei, dem Atomwaffensperrvertrag anzugehören und trotzdem eine vollständige Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie‑Organisation zu verweigern. Tuğba Özden untersucht deshalb, warum die Verfahren des Sicherheitsregimes nicht ausreichen, um Art und Umfang des iranischen Atomprogramms hinreichend zu erklären. Sie analysiert dafür die Regimeverfahren, in dem neben der Internationalen Atomenergie‑Organisation auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und multilaterale Verhandlungen eine Rolle spielen. Die Autorin entwickelt die These, dass der Atomwaffensperrvertrag schon von seiner Konzeption her nur operative, aber keine politischen Herausforderungen bewältigen könne. Sie resümiert, dass das Vertragswerk zu viele Schlupflöcher und Regelungslücken enthalte, die der Iran mit politischen Manövern zu seinen Gunsten auszunutzen gewusst habe. Hinzu gekommen sei die Uneinigkeit der anderen Staaten, die als Verhandlungspartner das Sicherheitsregime hätten durchsetzen wollen. Erst mit einer stärkeren Kooperation innerhalb der Mitgliedstaaten und einem konsolidierten Vertragswerk könnte das Sicherheitsregime laut Özden mehr Effektivität entfalten.
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Rubrizierung: 2.634.34.224.41 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Tuğba Özden: Institutional Effectiveness in International Regimes. Berlin: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38797-institutional-effectiveness-in-international-regimes_47087, veröffentlicht am 27.08.2015. Buch-Nr.: 47087 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken