Die Autorin beleuchtet die Außen- und Sicherheitspolitik der militärisch neutralen Staaten Österreich, Finnland und Schweden im Kontext der militärischen Neuausrichtung Europas nach dem Ende des Kalten Krieges. Diese Länder haben sich weder in die Westeuropäische Union (WEU) noch in die NATO militärisch eingebunden. Ferreira-Pereiras zentrale Beobachtung ist, dass die sich als militärisch neutral verstehenden Staaten nach ihrem EU-Beitritt dazu bereit waren, die sich entwickelnde europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik bis hin zur Teilnahme an multinationalen Friedensmissionen voll zu unterstützen. Sie waren aber nicht dazu bereit, bindende Vereinbarungen im Rahmen einer Verteidigungspolitik einzugehen. Diese Konstellation dokumentiert nach Einschätzung der Autorin die Fähigkeit der EU zur Integration in einem Spannungsfeld zwischen Einheit und Diversität im Rahmen der sich neu konstituierenden europäischen Sicherheitsarchitektur. Sie sieht hierin ein zukünftiges Modell für die Wirkungsweise der EU. Ferreira-Pereiras Forschung basiert auf der Auswertung von mehr als hundert Interviews mit Diplomaten, Politikern und Sicherheitsexperten. Aus der in der Wissenschaft bisher oft unterrepräsentierten Perspektive der bündnisfreien Staaten liefert sie einen spannenden Einblick in den Entstehungsprozess der europäischen Sicherheitsarchitektur.