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Bertelsmann Stiftung / Migration Policy Institute (Hrsg.)

Improving the Governance of International Migration. The Transatlantic Council on Migration

Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung 2011; 200 S.; 25,- €; ISBN 978-3-86793-333-9
Die Versuche, der zunehmenden transnationalen Migration auf nationalstaatlicher Ebene auf effektive Weise zu begegnen, sind gescheitert – mit dieser Diagnose leiten Demetrios G. Papademetriou und Gunter Thielen diesen Sammelband ein. Obwohl die Regierungen der nordatlantischen Staaten längst begriffen haben, dass sich den Herausforderungen der globalen Arbeitsmigration nicht im Alleingang, sondern nur auf multilaterale Weise wirksam zu stellen ist, zögern sie, auf dem Politikfeld der Migration Macht abzugeben. So sind die Versuche, ein verlässliches internationales Regime zu schaffen, das Migration steuern könnte, in den vergangenen Jahren kaum vorangekommen. Ausgehend von den Ergebnissen der 6. Vollversammlung des Transatlantischen Migrationsrates, die Anfang Juni 2011 in Lissabon stattfand, suchen die Autoren und Autorinnen daher nach Möglichkeiten und Chancen einer etwaigen Reform des gegenwärtigen Steuerungssystems der internationalen Migration. Es geht ihnen darum, ehrgeizige, aber gleichwohl realistische Vorschläge zur Stärkung der internationalen Kooperation auf dem Gebiet der Migrationspolitik zu entwerfen. Ihre überwiegend vorsichtig optimistischen Einschätzungen gründen auf der Erwartung, dass aus informellen, bilateralen oder regionalen Politiknetzwerken gegenseitiges Vertrauen zwischen den Staaten erwächst, das mittel- bis langfristig zu einer multilateralen Institutionalisierung von Normen führt. Die Chance, dass ein kohärentes Regime „top-down“ (11) instituiert werden könnte, stufen die meisten hingegen als sehr gering ein. Kathleen Newland zeigt indes, dass diese Chance nach wie vor besteht. In einem ersten Schritt mahnt sie, dass man unmöglich zu einem Konsens über die institutionelle Form einer transnationalen Migrationssteuerung finden könne, wenn es nicht gemeinsame Ziele und Interessen gebe, die Staaten veranlassten, Entscheidungskompetenzen zu delegieren. Im zweiten Schritt arbeitet sie neun Ziele und sechs Kooperationsfelder heraus, die Staaten als nutzenmaximierende Akteure motivieren, ihre Migrationspolitiken im Rahmen eines internationalen Regimes zu koordinieren.
Marius Hildebrand (HIL)
M. A., Politikwissenschaftler, Doktorand, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.42 | 4.3 Empfohlene Zitierweise: Marius Hildebrand, Rezension zu: Bertelsmann Stiftung / Migration Policy Institute (Hrsg.): Improving the Governance of International Migration. Gütersloh: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34238-improving-the-governance-of-international-migration_41091, veröffentlicht am 08.03.2012. Buch-Nr.: 41091 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken