Hindu-Nationalismus und Globalisierung. Die zwei Gesichter Indiens: Symbole der Identität und des Anderen
Die auf wiederholten Forschungsaufenthalten beruhende zeitgeschichtliche Länderstudie analysiert die politischen sowie kulturellen Verflechtungen und Widersprüche des indischen Subkontinents. Im Mittelpunkt steht der Zusammenhang zwischen einer zu beobachtenden Häufung von gewaltsamen Ausschreitungen gegen die Symbole westlicher Kultur als Produkte einer globalisierten indischen Wirtschaft und einer zeitgleich stattfindenden Radikalisierung der politischen Kultur. Von den neuen politischen Kräften werde sowohl "das globale Fremde" als auch "das innerindische Andere zum Objekt der Aggression" erklärt. (145) Das Aufbrechen des Einparteiensystems durch religiös motivierte Gruppierungen sei daher nur sehr eingeschränkt als eine Beförderung der Idee von Pluralismus zu betrachten, da sich die Radikalisierung der Straße auch auf der politischen Bühne durch rhetorische Gewalt bis hin zu "kulturrassistischen Kategorisierungen" (146) widerspiegele. Diese würden insbesondere durch hinduistische Nationalisten vorangetrieben und destabilisierten seit den vergangenen zwei Jahrzehnten nachhaltig sowohl die Regierung als auch das politische System Indiens selbst.
Inhaltsübersicht: 1. Globalisierung und Kultur; 2. Symbole des Bedrohtwerdens; 3. Symbole des Bedrohens; 4. Globalisierung und Hindutva; 5. Indien und die Moderne.