Hilfe, die nicht vom Himmel fällt. Gewaltprävention in der Entwicklungsarbeit von NGOs
Die Autoren richten ihre Studie sowohl an Theoretiker als auch an Praktiker der Entwicklungspolitik. Sie konstatieren seit den Massakern von Ruanda einen Umdenkungsprozess von diversen NGOs, die die Frage zu thematisieren begonnen haben, welchen Einfluss ihre Tätigkeit in Konfliktgebieten auf die dortige Konfliktaustragung hat. Insbesondere werde das Ziel der Gewaltprävention mehr und mehr zum Thema. Die Autoren untersuchen die Praxistauglichkeit der vorhandenen Konzepte und fragen nach der konkreten Umsetzung in der entwicklungspolitischen Arbeit von NGOs. Sie konzentrieren sich dabei auf die Tätigkeit von NGOs in Afrika. Auch wenn sie im Ergebnis bejahen, dass Gewaltprävention ein Bestandteil der Arbeit von NGOs werden muss, stellen sie dennoch fest, dass dies tatsächlich erst von einem kleinen Teil der entsprechenden Organisationen so gehandhabt wird. Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Konzepten zur Gewaltprävention durch NGOs untersuchen Forberg und Terlinden anhand von sechs Themenbereichen: den Finanzierungsstrukturen, dem Personal vor Ort, der konkreten Projektarbeit, der Einflussnahme durch die so genannte Advocacy, der Kooperation von NGOs untereinander und schließlich der Art und Weise wie NGOs Informationen gewinnen, verarbeiten und daraus lernen.