Das Hegel-Jahrbuch 2008 enthält den ersten Teil der Beiträge, die auf dem 26. Internationalen Hegel-Kongress der Internationalen Hegel-Gesellschaft an der Universität Poznań im September 2006 vorgestellt wurden. Im Hegel-Jahrbuch 2009 „Hegels politische Philosophie 2“ findet sich der zweite Teil der Kongressvorträge (siehe Buch-Nr. 37970). In den Kurzbeiträgen dieses Sammelbandes, die vorwiegend in deutscher, aber auch in englischer oder französischer Sprache verfasst sind, untersuchen die Autoren die politische Philosophie Hegels im Lichte der gegenwärtigen wissenschaftlichen Debatte und stellen dabei immer wieder die Beziehung zu aktuellen Themen her. Hegel widmete sich dem Thema Politik nicht im Rahmen einer aparten politischen Philosophie, vielmehr ist seine ganze Philosophie durchdrungen von den Problemen der Politik. So geht es in diesem Band um die verschiedenen, breit gefächerten Aspekte des Politischen in Hegels Philosophie. Inhaltlich ist das Jahrbuch deshalb in verschiedene Schwerpunkte wie Freiheit oder Arbeit und Gesellschaft gegliedert. Im Beitrag von Jürgen-Eckardt Pleines, der dem Schwerpunkt „Hegels Politikverständnis“ (18 ff.) zugeordnet ist, wird unter anderem die spannende Frage aufgeworfen, inwieweit man von Hegel lernen könne heute Politik zu gestalten: „Was ist aber das Gute, das wir im politischen Bereich erkennen können […]?“ (42) Die Definition abstrakter und göttlicher Ideen anhand derer sich Politik und Gesellschaft auszurichten habe, entspreche dabei nicht dem Hegel’schen Ansatz. Von Hegel könne man daher lernen, wie Handeln in einer staatlich geordneten und rechtlich verfassten Gesellschaft zu verstehen sei und man zum politisch Guten komme ohne den Zugriff auf übergeordnetes Wissen. Mit dieser Herangehensweise bleibt Hegel gerade für die modernen Gesellschaften hoch aktuell.