Breyer, Professor für Volkswirtschaftslehre, und Kolmar, Wissenschaftlicher Assistent (beide Universität Konstanz), legen ein klar geschriebenes und übersichtlich gegliedertes Lehrbuch der Wirtschaftspolitik vor, das Grundkenntnisse der Mikroökonomik und der Mathematik voraussetzt. Teile des Bandes bauen auf dem Buch "Grundlagen der Politischen Ökonomie" von Breyer und Peter Bernholz (ebenfalls im Verlag Mohr Siebeck erschienen, 1993) auf. Die Autoren gehen bei der Definition und der Analyse der Aufgaben des Staates von der individualistischen Verhaltenstheorie (Modell des homo oeconomicus) und der Vertragstheorie aus. In der Benennung dieser Voraussetzungen erschöpft sich jedoch die im Klappentext angekündigte Verknüpfung der Theorie der Wirtschaftspolitik "mit den ihnen zugrunde liegenden philosophischen Aussagen"; eine kritische Diskussion dieser Voraussetzungen oder eine Auseinandersetzung mit konkurrierenden politischen Theorien fehlt. Inhaltsübersicht: I. Grundlagen: 2. Probleme der gesellschaftlichen Zielbestimmung; 3. Staat, Eigentum, Effizienz. II. Perfekte Steuerbarkeit: 4. Allokationsprobleme; 5. Private Güter; 6. Öffentliche Güter; 7. Zunehmende Skalenerträge in der Produktion. III. Imperfekte Steuerbarkeit: 8. Abweichung vom Prinzip der vollständigen Internalisierung; 9. Asymmetrische Information; 10. Imperfekt durchgesetzte Eigentumsordnungen.