Griechische Außen- und Sicherheitspolitik im Kontext der europäischen Integration. Impulse und Prozesse einer Neuorientierung
Der Autor untersucht die griechische Außen- und Sicherheitspolitik der 80er- und 90er-Jahre. Sein Erkenntnisinteresse besteht darin festzustellen, inwiefern die europäische Integration die griechische Sicherheitspolitik beeinflusst hat. Dazu untersucht er zunächst die griechische Bedrohungsperzeption seit 1945. Am Beispiel des griechisch-türkischen Konflikts arbeitet er danach die griechischen Sicherheitspräferenzen heraus. Die folgende Darstellung des griechischen WEU-Beitritts zeigt, dass Griechenland zunächst von alten sicherheitspolitischen Denkmustern Abschied nehmen musste, um eine Integration zu ermöglichen. Katsikaris beurteilt diesen Prozess positiv, weil Griechenland sich durch die Teilnahme am sicherheitspolitischen Beratungs- und Entscheidungsprozess „aus dem Korsett der griechisch-türkischen Konflikte [zu] befreien vermochte" (123) und nunmehr seine Positionen einfließen lassen könne. Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland jedoch wesentliche Kompetenzen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik an die EU abtreten könnte, hält er für sehr niedrig. Gleichwohl betont er die insgesamt positiven Effekte der europäischen Integration für Griechenland.