Der renommierte Linguist Chomsky und der Soziologe Dieterich versuchen die Politik internationaler Akteure, namentlich der transnationalen Konzerne, Banken und politischen Eliten in den Metropolen, aus der Sicht der unterprivilegierten Gesellschaften zu analysieren. Chomsky verweist im ersten Teil besonders auf Brasilien, wo von den Amerikanern unter dem Vorwand des Schutzes nationaler Interessen und unter dem Deckmantel der Demokratisierung ein Marionettenregime errichtet wurde. "Brasilien ist eines der wichtigsten Länder, und der Putsch hatte einen bedeutenden Domino-Effekt. Die Plage der Unterdrückung breitete sich vom Koloß des Südens über fast den ganzen Kontinent aus, immer mit US-Beteiligung und Unterstützung." (22) Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die ideologisch begründete Politik der Eindämmung von einem elitegesteuerten Protektionismus abgelöst. Hier sehen die Autoren die reellen Hintergründe neuerer Interventionspolitik. Dies geschieht ihrer Ansicht nach alles mit dem Ziel, die "Fortune 500" (39) weiter zu bereichern. Daraus entsteht einerseits eine einseitige Abhängigkeit unterentwickelter Staaten und dies macht andererseits den Gegensatz zwischen Kapitalismus und Demokratie besonders deutlich. Chomsky und Dieterich zufolge wird sich daran auch in der Informationsgesellschaft nichts ändern, denn dort ist die Frage entscheidend, wer die Schlüsseltechnologien entwickeln kann. Durch die Globalisierung von Arbeitsvorgängen im Cyberspace wird nach Aussagen der Autoren eine neue und ebenso ungerechte Arbeitsteilung realisiert. Die eigentliche Bedeutung des Cyberspace kommt in der vorliegenden Betrachtung jedoch nur sehr kurz zur Sprache. Fraglich bleibt auch, inwieweit die dargestellten Entscheidungsstrukturen der genannten Akteure auf die Voraussetzungen zukünftiger Informationsgesellschaften übertragbar sind.