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Marion Albers / Lena Groth (Hrsg.)

Globales Recht und Terrorismusfinanzierungsbekämpfung

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (Schriften der Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law 2); 319 S.; 84,- €; ISBN 978-3-8487-1954-9
Die Verhinderung der Finanzierung von Terrorismus auf der Grundlage internationalen Rechts ist ein Aspekt der globalen Bemühungen der Terrorismusbekämpfung, der vergleichsweise wenig wissenschaftliche und mediale Aufmerksamkeit erfahren hat. Welche Voraussetzungen, Hürden und Möglichkeiten sich in diesem Feld bieten, wird in diesem interdisziplinären Sammelband beleuchtet. Er versammelt rechts‑, wirtschafts‑ und politikwissenschaftliche Beiträge, die zusammengenommen sowohl den allgemeinen völkerrechtlichen und globalen politischen Kontext ausloten, in dem sich Terrorismusfinanzierungsbekämpfung heute abspielt, als auch im Besonderen die Entwicklung einzelner Instrumente in diesem Feld sowie nationale, internationale und dezidiert europäische Praktiken. Welchen erschwerenden rechtlichen Umständen globale Ansätze zur Trockenlegung der Finanzierungsströme terroristischer Aktivitäten Rechnung tragen müssen, macht Lena Groth in ihrem Eingangsbeitrag deutlich, in dem sie auf das Fehlen einer einheitlichen und allgemein akzeptierten völkerrechtlichen Definition von Terrorismus verweist. Zusätzliche Komplexität erfahre das Feld dadurch, dass sich Finanzströme nicht nur schwer erkennen und verhindern lassen, sie unterliegen auch konstanten Anpassungsbemühungen der beteiligten Akteure, deren Bekämpfung „Gegenstand sowohl von Strafverfolgungs‑ als auch von polizeirechtlichen Gefahrenabwehr‑ und Straftatenverhütungsmaßnahmen“ (20) ist. Die Financial Action Task Force (FATF) bildet den zentralen Gegenstand gleich mehrerer Beiträge. Während Angelika Emmerich‑Fritsche die FATF aus der Perspektive einer als Weiterentwicklung des Völkerrechts konzipierten weltrechtlichen Perspektive „insbesondere im Hinblick auf einen effektiven Schutz der Menschenrechte [als ...] noch entwicklungsbedürftig“ (157) ansieht, liefert Gregor Krämer einen detaillierten Überblick über die Strategien und Maßnahmen der FATF sowie ihrer Entwicklung seit der Gründung im Jahr 1989. Demnach habe sich die Arbeitsgruppe zum „allgemein akzeptierten globalen Standardsetter im Bereich der Normen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“ (248) entwickelt. Die theoretisch wie praktisch interessante Frage, ob ihr Erfolg im Sinne eine Übertragung des Modells auf ein sachlich anderes Gebiet wiederholt werden könnte, hängt nach Krämer dabei unter anderem auch von der maßgeblichen Unterstützung durch die Staaten ab. Der Sammelband ist das Ergebnis einer im Jahr 2012 in Hamburg abgehaltenen Tagung.
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Rubrizierung: 4.14.413.52.25 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Marion Albers / Lena Groth (Hrsg.): Globales Recht und Terrorismusfinanzierungsbekämpfung Baden-Baden: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38894-globales-recht-und-terrorismusfinanzierungsbekaempfung_46924, veröffentlicht am 24.09.2015. Buch-Nr.: 46924 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken