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Astrid Boening / Jan-Frederik Kremer / Aukje van Loon (Hrsg.)

Global Power Europe – Vol. 2. Policies, Actions and Influence of the EU's External Relations

Berlin u. a.: Springer 2013 (Global Power Shift); XXIX, 344 S.; 106,99 €; ISBN 978-3-642-32415-4
Im zweiten Band des Buchprojektes zur globalen Rolle Europas untersuchen die Autor_innen die EU‑Außenpolitik empirisch (zum ersten Band siehe Buch‑Nr. 43883). Insgesamt 19 qualitative und quantitative Studien sind aus einer politischen, sozialen und ökonomischen Perspektive der Sicherheits‑, Nachbarschafts‑, Klima‑, Gender‑, Energie‑ und Handelspolitik, den Beziehungen zu anderen regionalen Organisationen und Staaten (ASEAN, MERCOSUR, China) sowie der Rolle der EU bei der Verteidigung von Kinderrechten gewidmet. Sie geben so einen recht umfassenden Überblick über die globalen EU‑Aktivitäten. Luigi Carafa untersucht in seinem Beitrag die Entwicklung der nachbarschaftlichen Energiekooperationen von Mitte der 1990er‑Jahre bis in die Gegenwart. Hierfür analysiert er zunächst grundsätzlich die regionale Energiekooperation und konzentriert sich in einem zweiten Schritt auf die bilaterale Energiekooperation mit den drei wichtigen Nachbarn Algerien, Ägypten und Marokko. Anhand der Variablen Marktgröße, relative Energieunabhängigkeit und Verfügbarkeit der eigenen Energieressourcen stellt Carafa fest, dass die bilaterale Kooperation mit der EU differiert. Algerien und Ägypten sind zwei für die EU enorm wichtige energieproduzierende Staaten, während Marokko ein wichtiges Energietransitland ist. Nelli Babayan widmet sich ebenfalls der Energiepolitik und der Erschließung von Energiequellen. Sie untersucht am Beispiel des Südkaukasus die Hindernisse und Motoren für den Plan, die Energieversorgung der EU möglichst breit und divers sicherzustellen. Dabei rücken Georgien, Armenien und Aserbaidschan in den Blickpunkt der EU, weil diese nach einem alternativen Versorgungskorridor für kaspisches Gas sucht. Die Dynamiken in dieser Region waren und sind jedoch eine weitaus größere Herausforderung als zunächst von Europa angenommen. Insbesondere der Streit zwischen Aserbaidschan und Armenien über die Region Nagorno‑Karabakh und der Konflikt zwischen Georgien und Russland haben die effektive Umsetzung des Südlichen Gaskorridors bisher verhindert und stattdessen die russische Position innerhalb der europäischen Energieversorgung gestärkt.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 3.6 | 4.3 | 3.5 | 4.22 | 2.63 | 2.65 | 2.68 | 4.43 | 2.27 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Astrid Boening / Jan-Frederik Kremer / Aukje van Loon (Hrsg.): Global Power Europe – Vol. 2. Berlin u. a.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36044-global-power-europe--vol-2_43884, veröffentlicht am 08.08.2013. Buch-Nr.: 43884 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken